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09.12.2022 Carsten Kaletta

Lufthansa: Kurz vor dem Ziel

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Deutsche Lufthansa

Die Lufthansa befindet sich schon seit längerer Zeit im Rennen um die italienische Staatsairline ITA. Nun scheint der MDAX-Konzern einen großen Schritt Richtung Ziellinie zu machen. Die Kranich-Airline ist laut der Nachrichten-Agentur Reuters, die sich auf einen aktuellen Zeitungsbericht bezieht, womöglich kurz davor, die ITA zu übernehmen. 

Die Regierung in Rom habe ihre Gespräche mit der Lufthansa darüber vertieft, berichtete nämlich die italienische Zeitung Corriere della Sera am Freitag. Nach einem Besuch des Lufthansa-Managements in Rom vergangene Woche habe es am Mittwoch eine Zusammenkunft von ITA-Verwaltungsratschef Antonino Turicchi mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Finanzchef Remco Steenbergen in Frankfurt gegeben. Eine Absichtserklärung über den Deal werde bis Jahresende ins Auge gefasst, heißt es. 

Hintergrund: Die Lufthansa hatte schon Anfang des Jahres in einer Partnerschaft mit der Reederei MSC eine Übernahme von ITA angestrebt. Nach monatelangen Verhandlungen entschied sich die Regierung von Ex-Ministerpräsident Mario Draghi aber zunächst für die Offerte des US-Fonds Certares. Die weiteren Gespräche mit den Amerikanern scheiterten aber im Herbst, sodass die Lufthansa - von nun an ohne MSC - wieder Einblick in die Bücher von ITA Airways bekam und einen neuen Anlauf für eine Übernahme startete. 

Die Lufthansa-Aktie pendelt zum Wochenausklang um den Vortagesschluss bei 7,71 Euro. Mit Blick in Richtung höhere Kursregionen bildet aus charttechnischer Sicht das 2022er-Hoch bei 7,92 Euro die nächste Hürde. Gelingt ein Ausbruch, dann könnte die Aktie bis zur 9-Euro-Marke marschieren. Nach unten fungiert die frühere Widerstandszone zwischen 7,55 und 7,65 Euro (DER AKTIONÄR berichtete) nun als Unterstützung. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Es bleibt spannend. Die Lufthansa-Aktie, die seit September bereits etwa 37 Prozent zulegen konnte, ist schon hoch geflogen.  Fundamental jedenfalls fehlt eher die Fantasie für eine Fortsetzung der jüngsten starken Aufwärtsbewegung, zumal das Jahr 2023 sicherlich – mit Blick auf die geopolitischen Spannungen – schwierig werden dürfte. Trader und charttechnisch orientierte Anleger können jedoch, sofern das 2022er-Hoch genommen wird, auf höhere Kurse spekulieren. Hinweis: Die Lufthansa-Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. 

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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