Keine guten Nachrichten für Lufthansa-Kunden: Tausende Passagiere sind am Mittwoch wegen einer globalen IT-Panne beim Lufthansa-Konzern von Verspätungen und Flugausfällen betroffen. Seit dem Morgen sind die Computersysteme unter anderem für das Einsteigen nicht mehr betriebsbereit. Folge: Die Lufthansa-Aktie leidet.
Großes Chaos am Frankfurter Flughafen: Die Lufthansa hat zeitweise sämtliche Abflüge aus der Main-Metropole gestoppt. Für Landungen war der Airport bereits zuvor von der Flugsicherung gesperrt worden – entsprechende Flüge wurden auf andere Flughäfen umgeleitet. Passagiere wurden gebeten, auf die Bahn umzusteigen. Man arbeite intensiv an einer Lösung, erklärte eine Lufthansa-Sprecherin.
Drehkreuz München noch im Spiel
Für das zweite Lufthansa-Drehkreuz München gab es zunächst keine Sperrung. Bei länger anhaltenden Problemen sei dies aber ein Option. Von der Landesperre in Frankfurt sind auch internationale Flüge betroffen, so dass zahlreiche Umsteiger ihre Anschlüsse verpassen werden.
Bahn-Bauarbeiter als Übeltäter
Die gravierende IT-Panne bei der Lufthansa ist nach Einschätzung des Unternehmens von Bauarbeiten an einer Bahnstrecke in Frankfurt ausgelöst worden. Dabei sollen mehrere Glasfaser-Kabel der Deutschen Telekom von einem Bagger durchtrennt worden sein.
Die Lufthansa-Aktie verliert am Mittwoch zeitweise rund zwei Prozent auf 9,44 Euro. Kommt es zu weiterem Verkaufsdruck, drohen Verluste bis zur psychologisch wichtigen 9-Euro-Marke (DER AKTIONÄR berichtete). Auf dem Weg gen Norden steht das jüngst markierte Verlaufshoch bei 9,96 Euro im Weg.
Die Panne zeigt, dass die Lufthansa sich womöglich besser gegen Störungen der kritischen Infrastruktur wappnen muss, beispielsweise durch die Installierung eines effizienten Backups. Die Lufthansa-Aktie ist nach ihrem Höhenflug, der bereits Ende September vergangenen Jahres begonnen hat, zunehmend anfällig für Rücksetzer. Investierte Anleger sollten über Gewinnmitnahmen nachdenken.
(Mit Material von dpa-AFX)
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