Die Aktie der Lufthansa ist am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren gesunken. Der Kranichaktie droht das zweite Schreckensjahr in Folge. Gerade erfolgsverwöhnte Aktionäre – 2017 war die Aktie im Jahresverlauf um 150 Prozent nach oben geschossen – leiden nun besonders. Doch die Aussichten verheißen Stand heute nichts Gutes.
Die Lufthansa-Aktien haben am Donnerstag unter starkem Druck gestanden. Sie fielen auf das tiefste Niveau seit zweieinhalb Jahren. Als Schlusslicht im DAX büßten sie am Ende mehr als fünf Prozent auf 12,85 Euro ein.
"Aus charttechnischer Sicht haben die Papiere bereits Mitte Juni einen herben Schlag hinnehmen müssen", sagte ein Börsianer. Nach der damaligen Gewinnwarnung habe der Kurs eine wichtige Unterstützung durchbrochen: Um die Marke von 17 Euro hätten die Tiefs von Ende Mai und Anfang Juni sowie vom Oktober 2018 gelegen. Mit dem Abrutschen darunter habe sich die technische Situation erheblich verschlechtert, führte er aus.
Unter einem Konjunktureinbruch leiden Fluggesellschaften besonders. Geschäftsreisen gehen dann zurück beziehungsweise werden verschoben. Auch das Frachtgeschäft lässt bei einem nachlassenden Welthandel nach. Zudem dürfte der fortdauernde Preiskampf auf dem europäischen Markt – und hier vor allem auf dem Heimatmarkt – in Folge von Überkapazitäten die Erträge der Lufthansa belasten.
Im vergangenen Jahr hatten die Lufthansa-Papiere bereits 35 Prozent verloren. Seit Anfang 2019 haben sie nun schon ein weiteres Drittel ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt. Schlechter stehen im DAX in diesem Jahr nur Thyssenkrupp da. 2017 war für die Lufthansa an der Börse dagegen ein Spitzenjahr: Mit plus 150 Prozent waren die Aktien auf dem ersten Platz im DAX gewesen.
Die Lage bei der Lufthansa ist angespannt wie lange nicht, eine rasche Trendwende unwahrscheinlich. Wer dabei ist, beachtet den Stopp bei 12,80 Euro.
Mit Material von dpa-AFX
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.