Die Lufthansa-Aktie zieht auch zum Wochenausklang weiter gen Norden und markiert ein neues 12-Monats-Hoch. Dafür sind gleich zwei Treiber verantwortlich. Zum einen sorgt ein US-Konkurrent für frischen Rückenwind. Zum anderen kommen positive Nachrichten von einer Lufthansa-Tochter.
Eurowings rechnet nämlich angesichts höherer Kosten etwa für Treibstoff auch in diesem Jahr mit einem deutlichen Anstieg der Ticketpreise. Im Schnitt hält man Preissteigerungen von zehn bis 20 Prozent für realistisch, so Unternehmens-Boss Jens Bischof. Je nach Angebot und Nachfrage könnten die Steigerungen auf einzelnen Strecken jedoch auch anders ausfallen. Von der derzeitigen Ticketnachfrage sieht sich der Manager in seinen Plänen bestätigt.
Bei den Ticketbuchungen für den Sommer gebe es eine "täglich steigende Dynamik", sagte er. Derzeit lägen die Buchungszahlen rund 80 Prozent höher als vor einem Jahr. Eurowings wolle in diesem Sommer etwa so viele Sitzplätze anbieten wie 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt weiterhin auf Mallorca. Zugleich bietet Eurowings verstärkt längere Verbindungen an und baut das Angebot für die Türkei und Ägypten kräftig aus.
Kräftigere Umsatz- und Ergebnissteigerungen als gedacht, erwartet indes American Airlines. Die US-Fluggesellschaft die Konzernspitze rechnet jetzt mit einem Umsatz von gut 13,1 bis gut 13,2 Milliarden US-Dollar (12,2 bis 12,3 Milliarden Euro). Das sind 16 bis 17 Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie im vierten Quartal 2019. Im Oktober hatte American Airlines lediglich einen Anstieg um elf bis 13 Prozent prognostiziert. Unter dem Strich dürften den Angaben zufolge nun zwischen 768 und 803 Millionen Dollar Gewinn hängen bleiben. Dabei soll der bereinigte Gewinn je Aktie mit 1,12 bis 1,17 Dollar nun klar über den im Oktober prognostizierten 50 bis 70 Cent liegen.
Die Lufthansa-Aktie kann am Freitag von dem positiven Newsflow profitieren und gewinnt im frühen Handel rund drei Prozent auf 8,80 Euro. Damit rückt als nächstes Ziel die Neun-Euro-Marke ins Blickfeld. Nach unten sollte zunächst die zuletzt zweimal angelaufene Marke bei 8.50 Euro (jeweils Verlaufshoch vom 9. und 11. Januar) als Halt fungieren. Im Anschluss dürften die 8,25 Euro-Marke bzw. Acht-Euro-Marke jeweils Support bieten.
Die Lufthansa-Aktie setzt ihren Aufwärtstrend fort. Mittlerweile steht seit dem September-Tief von 5,60 Euro ein Plus von 56 Prozent zu Buche. Auch wenn der MDAX-Wert durchaus noch die Neun-Euro-Marke berühren könnte, müssen investierte Anleger nach dem Anstieg jederzeit mit einer Konsolidierung rechnen. Hinweis: Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AFX)