Die Lufthansa-Aktie hat sich zuletzt seitwärts bewegt. Konkret ist das Papier der Airline zwischen der Neun-Euro-Marke und der psychologisch wichtigen Zehn-Euro-Hürde gefangen. Die übergeordneten Aussichten sind indes weiterhin glänzend. Und auch innerhalb des Unternehmens geht es in einer wichtigen Teil-Sparte voran.
Im internationalen Luftverkehr müssen sich die Passagiere weiterhin auf hohe Ticketpreise einstellen. Wichtigster Grund ist laut einer aktuellen Studie des Kreditversicherers Allianz Trade das nach wie vor knappe Angebot an neu fertiggestellten Flugzeugen. Von dem Auslieferungseinbruch aus dem Jahr 2020 erholen sich die Hersteller demnach nur langsam und erreichen auch im laufenden Jahr das globale Vorkrisen-Niveau von rund 1.600 neuen Passagierjets nicht.
Für die Fluggesellschaften (Anmerkung der Redaktion: Lufthansa hat bereits 2022 wieder schwarze Zahlen geschrieben) bedeutet das bei einer nach Corona stark ansteigenden Nachfrage und sinkenden Kerosin-Preisen voraussichtlich die Rückkehr in die Gewinnzone. Sie können den einzelnen Sitzplatz wesentlich teurer verkaufen als 2019, ihre Margen steigen. So seien die Ticketpreise zwischen den USA und Europa im Jahresdurchschnitt 23 Prozent teurer geworden.
Derweil ist die Liste der Bieter für die Technik-Tochter der Lufthansa-Gruppe auf zwei Interessenten geschrumpft, wie das Handelsblatt jüngst berichtete. Nach Informationen aus Finanzkreisen bieten noch die Finanzinvestoren Bain und Advent für einen Teil von Lufthansa Technik – CVC etwa hat sich verabschiedet. Deutschlands größte Airline sucht einen Investor, der 20 Prozent an der Technik-Tochter übernimmt. Die ist auf die Wartung von Flugzeugen spezialisiert, bietet aber auch den Umbau der Jets etwa zu Regierungsflugzeugen an.
Hintergrund: Die deutliche Erholung der Luftverkehrsbranche hat Lufthansa Technik 2022 einen Rekordgewinn eingebracht. Bei einem Umsatz von 5,6 Milliarden Euro wuchs der bereinigte operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um satte 41 Prozent auf 511 Millionen Euro. Lufthansa Technik ist damit einer der größten Wartungsspezialisten weltweit und wird mit sechs bis sieben Milliarden Euro bewertet.
Operativ läuft es bei der Lufthansa richtig gut und auch die mittelfristigen Aussichten sind hervorragend. Überdies hat sich das charttechnische Bild aufgehellt, da die Aktie mit dem heutigen Kursplus den Abstand zum GD50 (aktuell: 9,36 Euro) vergrößern kann. Mutige Anleger können daher auf eine Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung spekulieren (siehe Trading-Tipp des AKTIONÄR).
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(Mit Material von dpa-AfX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.