Die Lufthansa-Aktie hängt weiterhin in einer Seitwärtsphase fest (DER AKTIONÄR berichtete). Immerhin wurde in der vergangenen Handelswoche die psychologisch wichtige 9-Euro-Marke erfolgreich getestet – ein negatives Analysten-Votum hatte temporär für Druck gesorgt. Die übergeordneten Aussichten sind indes gar nicht schlecht.
Nach herben Verlusten in der Corona-Krise winken Fluggesellschaften in aller Welt 2023 nämlich mehr als doppelt so viel Gewinn wie bisher gedacht. Auch wegen höherer Ticketpreise dürfte die Branche in diesem Jahr einen Überschuss von 9,8 Milliarden US-Dollar (etwa 9,15 Milliarden Euro) erreichen, teilte der Weltluftfahrtverband IATA bei seiner Generalversammlung jüngst mit. Im Dezember war er von 4,7 Milliarden Dollar ausgegangen. Vor allem Airlines aus Europa kommen offenbar deutlich besser aus der Krise als erwartet.
So flogen die europäischen Player schon im vergangenen Jahr einen Gewinn von 4,1 Milliarden Dollar ein, während der Verband ihnen noch im Dezember einen Verlust von 3,1 Milliarden Dollar vorausgesagt hatte. Für 2023 prognostiziert die IATA ihnen nun einen Gewinn von 5,1 Milliarden Dollar, mehr als achtmal so viel wie zuletzt vorhergesagt und damit nicht mehr weit entfernt vom Vor-Corona-Niveau.
Die Lufthansa-Aktie gewinnt am Donnerstag rund 0,3 Prozent auf 9,22 Euro und notiert damit auf Höhe des 2020/21er-Zwischenhochs. Auf dem weiteren Weg nach oben steht nun die 21-Tage-Linie bei 9,29 Euro im Weg, im Anschluss müsste der Kurs den GD50 (aktuell: 9,51 Euro) überwinden. Nach unten bildet das jüngst (6. Juni) markierte Verlaufstief bei 9,02 Euro einen gewissen Support.
Es bleibt spannend bei der Lufthansa. Die operativen Aussichten sind mit Blick auf ein wohl richtig starkes Sommergeschäft top. DER AKTIONÄR behält den Luftfahrt-Titel weiterhin im Blick. Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)
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