Im Poker um die Flugzeuge sowie die Start- und Landerechte der insolventen Air Berlin hat die Lufthansa offenbar die eigenen Ziele erreicht. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bestätigten, erhalten Easyjet und die Thomas-Cook-Tochter Condor ebenfalls ein Stück vom Kuchen.
Zwar sollen die Verhandlungen noch bis zum 12. Oktober andauern, doch viele Fragen scheint der Gläubigerausschuss für Air Berlin bereits geklärt zu haben. Demnach soll die Lufthansa die Air-Berlin-Tochter Niki und weitere Teile der Mutter übernehmen. Konzernchef Carsten Spohr erklärte bereits, dass man bis zu 80 der 144 Maschinen übernehmen wolle: „Viel mehr werden wir kartellrechtlich gar nicht machen können.“
Während wohl die Unternehmer Claassen und Wöhrl sowie die Airline IAG und der chinesische Investor Pang leer ausgehen, dürfte der Rest der zweitgrößten deutschen Fluglinie unter Condor und Easyjet aufgeteilt werden.
Die Aktie der insolventen Air Berlin legt im Zuge der Entscheidung kräftig zu und notiert aktuell knapp 16 Prozent über dem Vortagesschlusskurs. Doch die Aktie bleibt wertlos und daher ein reines Zockerpapier. Denn die von Lufthansa, Easyjet und Condor gebotenen Summen werden wohl nicht einmal dafür ausreichen, um die horrenden Schulden der Airline zu begleichen. Für die Aktionäre bleibt daher erst recht nichts übrig. Anleger sollten einen weiten Bogen um die Aktie machen.