Der Kurs der Lufthansa kennt derzeit leider nur eine Richtung. Es geht immer weiter nach unten. Hin und her geht es hingegen bei einer anderen Angelegenheit: Dem seit längerer Zeit geplanten Einstieg bei der staatlichen italienischen Fluggesellschaft Ita. Hierfür könnte es nun doch noch grünes Licht von der Europäischen Union geben.
Wie Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, werden die EU-Wettbewerbshüter die Genehmigung erteilen, dass die Lufthansa zunächst 41 Prozent der früheren Alitalia übernehmen darf. Im Gegenzug sollen der Ita 325 Millionen Euro Eigenkapital aus Lufthansa-Barmitteln zufließen. Mittelfristig kann die deutsche Airline weitere 59 Prozent erwerben. Eine Stellungnahme zu diesen Meldungen wollten weder das italienische Finanzministerium noch die EU-Kommission oder die Lufthansa abgeben. Reuters hatte kürzlich noch berichtet, dass der Einstieg am Veto der Wettbewerbsbehörden scheitern könnte.
Die Lufthansa hatte zuletzt Zugeständnisse vorgeschlagen. So etwa, dass ITA nicht in das Joint Venture mit United Airlines integriert werde. Zudem wurde angeboten, mehrere konkurrierende ITA-Kurzstrecken nach Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich oder Belgien beizubehalten sowie 40 Slots am Flughafen Mailand-Linate an abzutreten. Denn die Bedenken der EU-Wettbewerbsbehörde hatten sich vor allem auf mögliche Auswirkungen des Deals auf Kurzstrecken- als auch auf Langstreckenflüge und die Dominanz von ITA auf dem Flughafen Mailand-Linate konzentriert. Nun wird es spannend. Vermutlich werden die Wettbewerbshüter der Europäischen Kommission bis Ende des Monats entscheiden, ob der ITA-Einstieg der Lufthansa durchgewunken oder abgelehnt wird.
DER AKTIONÄR hält an seiner bisherigen Einschätzung fest: Anleger sollten bei der Lufthansa nicht ins fallende Messer greifen, sondern weiter an der Seitenlinie verharren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.