Nachdem die Lufthansa-Aktie jüngst ein neues Jahreshoch bei 8,21 Euro markieren konnte, atmet sie am Freitag durch. Kein Wunder, denn das Papier hat seit dem September-Tief bei 5,60 Euro mehr als 40 Prozent zugelegt. Ist das Ende der Fahnenstange nun erreicht? Geht es nach JPMorgan, hat die Aktie weiteres Aufwärtspotenzial.
Die US-Bank hat nämlich die „Overweight“-Einstufung und auch das Kursziel von 9,80 Euro bekräftigt. Demnach hätte der MDAX-Konzern noch weitere 21 Prozent Luft nach oben – ausgehend vom aktuellen Kursniveau.
Im Luftverkehr sei trotz der kurzfristigen Stärke im laufenden Jahr mit einem Rückgang der Passagiernachfrage 2023 zu rechnen, schrieb Analyst Samuel Bland in einem aktuellen Branchenausblick. Das geringere Angebot im Vergleich zu 2019 könnte jedoch für positive Überraschungen bei den Durchschnittserlösen sorgen. Unter den Netzwerk-Fluggesellschaften bevorzugt er die Lufthansa aufgrund der "saubersten Bilanz" im Sektor.
Die Lufthansa-Aktie verliert am Freitag in einem schwachen Gesamtmarkt rund 0,6 Prozent und nähert sich damit wieder der psychologisch wichtigen Acht-Euro-Marke. Treten weitere Verkäufer auf den Plan, sollte nach der runden Marke das frühere Jahreshoch vom 17. Februar bei 7,92 Euro als Auffangmarke fungieren. Danach rückt die Supportzone (frühere Widerstandszone) zwischen 7,55 und 7,65 Euro ins Blickfeld. Im Anschluss wäre der GD50 (aktuell: 7,19 Euro) eine weitere starke Unterstützung. Auf dem Weg nach oben ist nun das besagte neue Jahreshoch (8,25 Euro) das nächste Hindernis. Wird das genommen, könnte die Aktie aus charttechnischer Sicht bis zur Neun-Euro-Marke marschieren.
DER AKTIONÄR hat die Lufthansa-Aktie nach wie vor nicht auf seine Empfehlungsliste aufgenommen. Das Papier ist mit Blick auf die Bewertung nämlich schon gut bezahlt: Während die Konkurrenz ein 2023er-KGV von 9 aufweist, wird die Lufthansa mit einem Gewinnmultiple von 13 derzeit an der Börse gehandelt.
Trader und charttechnisch orientierte Kurzfrist-Anleger können jedoch noch aufspringen und auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung spekulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa