Die Lufthansa-Aktie kommt nicht wirklich nach oben. Zuletzt scheiterte der MDAX gelistete Luftfahrt-Titel mehrfach daran, den Bereich um 8,50 Euro zu überwinden. Am vierten Handelstag der Wochen stehen (kleine) Minuszeichen vor dem Papier. Derweil bündelt die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihre Kräfte.
Konkret wurde jüngst eine einheitliche Tarifkommission für die Lufthansa Group konstituiert, wie die VC in Frankfurt mitteilte. Dies sei notwendig geworden, um dem strukturellen Ungleichgewicht entgegenzuwirken, das mit der Gründung immer neuerer Airline-Töchter entstehe.
Das Problem: Bislang verhandelten in nahezu jedem Flugbetrieb eigene Kommissionen. Das sind neben Lufthansa Passage und Cargo die Lufthansa Cityline, die Eurowings sowie die Eurowings Discover. Aktuell treibt Lufthansa die Gesellschaft "Cityline 2" voran, die Strecken übernehmen könnte, die bislang von der Lufthansa-Kerngesellschaft geflogen werden. Verhandlungen über die Tarifbedingungen stehen und müssen nach Lage der Dinge nun mit der neuen Konzern-Tarifkommission geführt werden. Sie besteht aus 18 Mitgliedern mit dem Lufthansa-Kapitän Andreas Pinheiro als gewähltem Sprecher.
Die VC hatte dem Lufthansa-Konzern in der Vergangenheit vorgeworfen, mit neugegründeten Flugbetrieben die Tarifbedingungen der bestehenden Airlines umgehen zu wollen. Intern sei dann die Besetzung neuer Flugzeuge nach Kostenkriterien vergeben worden. Einheitliche Tarifverträge dürfte es schon wegen der großen Verdienstunterschiede für Piloten in der Lufthansa-Gruppe zunächst nicht geben, sind aber das langfristige Ziel der VC. Die Gewerkschaft darf nur Tarifverträge für in Deutschland angestelltes Cockpit-Personal abschließen
Die Lufthansa-Aktie verliert am Donnerstag 0,2 Prozent auf 8,33 Euro. Treten verstärkt Käufer auf den Plan, könnte es bis zum jüngsten Verlaufstief bei 8,21 Euro (3. August) abwärts gehen. Auf dem Weg nach oben müsste die Aktie neben dem besagten Bereich um 8,50 Euro zunächst den GD21 bei 8,66 Euro und im Anschluss den GD50 bei 8,93 Euro überwinden. Entscheidend aufhellen würde sich das Bild allerdings erst mit der Herausnahme des GD200 bei 9,07 Euro.
Es bleibt spannend im Hause Lufthansa. Trotz der guten fundamentalen Aussichten (DER AKTIONÄR berichtete) bleibt die Aktie mit Blick auf das angeschlagene Chartbild nur eine Halteposition. Wer den MDAX-Wert im Depot hat, sollte bei 7,80 Euro den Notausstieg wählen.
Hinweis: Die Lufthansa-Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)
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