Die Analysten werden für die Aktien der Lufthansa zunehmend pessimistischer. Für Unbehagen sorgen die Streiks der Fluglinie. Aus charttechnischer Sicht rückt ein massiver Widerstand in den Fokus.
Fluggäste müssen sich erneut auf Wartezeiten einstellen. Die Piloten der Lufthansa setzen ihre Streikwelle fort. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder für Mittwoch zu Arbeitsniederlegungen am zweitgrößten Lufthansa-Drehkreuz in München aufgerufen. Zwischen 10:00 und 18:00 Uhr sollen dort keine Flieger mehr rausgehen, wie die Gewerkschaft am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Im Hinblick auf die Streiks der Kranichairline haben zahlreiche Experten ihre Einschätzungen überarbeitet.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Aktie der Lufthansa von der "Most Preferred List" im europäischen Transportsektor gestrichen und zugleich der "Least Preferred List" hinzugefügt. Die Einstufung bleibe auf "Neutral" mit einem Kursziel von 15,25 Euro, schrieb Analyst Jarrod Castle in einer Studie vom Dienstag. Der Experte verwies auf die jüngste Streik-Aktion bei der Fluggesellschaft. Zudem mangele es kurzfristig an weiteren Details zur Restrukturierung. Auf Sicht von zwölf Monaten rechnet Castle aber mit einer Kurserholung.
Pessimistisch ist auch das Analysehaus Kepler Cheuvreux. Analystin Ruxandra Haradau-Doser senkte das Kursziel für Lufthansa von 13,50 auf 11,00 Euro und bestätigte die "Reduce"-Einstufung. Die Fluggesellschaft "fliege unterhalb ihrer Ziele", so Haradau-Doser. Ihre Schätzungen für 2014 lägen nun um 10 Prozent unter der neuen Prognose der Lufthansa. Sie rechnet mit einem Verfehlen der Wachstums- und Kostensenkungs-Ziele.
Vorsicht ist angebracht
Die Lufthansa-Aktie legte zuletzt eine Erholungsbewegung aufs Parkett. An der 14-Euro-Marke wartet jedoch ein massiver Widerstand. Mit den negativen Analystenkommentaren im Rücken, ist es fraglich ob der Aktie der Ausbruch gelingt. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.
(mit Material von dpa-AFX)