Die Lufthansa pendelt weiterhin seitwärts. Weder charttechnisch noch fundamental betrachtet gibt es aktuell klare Signale. Auch die jüngsten Studien der Analysehäuser sind eher zurüchaltend. So hat etwa Berenberg die Lufthansa-Papiere mit Blick auf die Transporttrends im Mai auf "Hold" mit einem Kursziel von 6,30 Euro belassen.
Während die Lockerung der Covid-19 bedingten Lockdowns in Shanghai für den Welthandel in den kommenden Monaten hilfreich sein dürfte, bedeute der Mangel an chinesischen Fahrern in Verbindung mit dem Rückstau an Häfen, dass die Lieferketten wahrscheinlich noch einige Zeit eingeschränkt bleiben dürften, so Analyst William Fitzalan Howard.
Hingegen ist Deutsche Bank Research bulllisher gestimmt. So hat Analyst Jaime Rowbotham das Kursziel für die MDAX-Titel von 7,90 auf 8,00 Euro angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Basis seiner optimistischeren Annahmen für das laufende Jahr sei die Erwartung eines besseren Abschneidens im Frachtgeschäft als bislang befürchtet. Für 2023 und 2024 senkte er jedoch die operativen Ergebnisprognosen wegen zusätzlicher Treibstoffkosten und ungünstiger Wechselkurse.
Es bleibt dabei: Die Lufthansa kämpft sich allmählich aus dem "Corona-Tal" heraus. Die Perspektiven hellen sich weiter auf, doch die Konkurrenz bleibt hart und die Altlasten aus zwei äußerst schwierigen Jahren groß. Die Aktie bleibt eine Halteposition. Wer dabei ist, sollte nun den Stopp auf 5,50 Euro nachziehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.
Mit Material von dpa-AFX