Die Lufthansa-Aktie marschiert weiter nach oben und bewegt sich damit Im Bereich ihres Jahreshoch bei 8,21 Euro. Die ITA-Übernahme ist auf der Zielgeraden und es soll einem Reuters-Bericht zufolge noch 2022 möglichst eine Grundsatzeinigung erzielt werden. Die deutsche Fluglinie habe alle von der italienischen Regierung gestellten Bedingungen akzeptiert.
Lufthansa will für den Einstieg bei ITA eine Kapitalerhöhung um 200 Millionen bis 250 Millionen Euro zeichnen, berichtet die Nachrichtenagentur am Dienstag und bezieht sich dabei auf die Zeitung Il Messaggero. Damit solle die Lufthansa zunächst einen Anteil von 35 Prozent halten, der dann aber mit der Zeit aufgestockt werden solle.
Jüngst hatte sich ITA-Chef Fabio Lazzerini positiv hinsichtlich des Verlaufs mit der Kranich-Airline geäußert. Die Gespräche mit der deutschen Airline liefen "sehr kooperativ", hieß es. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gab kurz vor Weihnachten zudem grünes Licht für den Verkauf eines Minderheitsanteils von ITA Airways (DER AKTIONÄR berichtete).
Hintergrund: Das italienische Finanzministerium als derzeitiger ITA-Eigentümer verhandelt seit ein paar Wochen (wieder) intensiv mit der Lufthansa. Das deutsche Luftfahrtunternehmen hatte schon Anfang des Jahres in einer Partnerschaft mit der Reederei MSC eine Übernahme von ITA angestrebt. Nach monatelangen Verhandlungen entschied sich die Regierung von Ex-Ministerpräsident Mario Draghi jedoch zunächst für die Offerte des US-Fonds Certares. Die weiteren Gespräche mit den Amerikanern scheiterten aber im Herbst, sodass die Lufthansa – von nun an ohne MSC – wieder Einblick in die Bücher von ITA Airways bekam und einen neuen Übernahme-Anlauf starten konnte.
Die Lufthansa-Aktie gewinnt am Dienstag rund ein Prozent auf 8,18 Euro – intraday hat der Titel bereits mit 8,24 Euro das jüngst markierte Jahreshoch bei 8,21 Euro überwunden. Gelingt das auch auf Schlusskurs-Basis, könnte die Aktie – aus charttechnischer Sicht – bis zur Neun-Euro-Marke marschieren. Im Falle eines auftretenden Verkaufsdrucks sichert zunächst die Acht-Euro-Marke ab. Danach rückt das frühere Jahreshoch bei 7,92 Euro (17. Februar) in den Fokus.
Die Stärkung des Italien-Geschäfts hat die Lufthansa seit Längerem im Sinn und würde ihr auch aus Sicht des AKTIONÄR gut zu Gesicht stehen. Allerdings lockt die Bewertung der Aktie nicht unbedingt zum Einstieg: Mit einem 2023er-KGV von 13 ist der Wert nämlich alles andere als günstig (Peers: 9).
Hinweis: Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Trader und charttechnisch orientierte Kurzfrist-Anleger können jedoch noch aufspringen und auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung spekulieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa