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10.000 bis 14.000 Fahrzeuge hatte Lucid-CEO Peter Rawlinson den Investoren Anfang des Jahres als Absatzziel für die Premium-Limousine Air in Aussicht gestellt. Das Ziel für 2023 senkte der Newcomer nun aber auf das untere Ende der Spanne. Das ist nur einer der Gründe, weshalb die Aktie am Dienstag einbricht.
Mit den lediglich 2.314 produzierten Stromern im ersten Quartal blieb Lucid erneut hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Noch düsterer sieht es bei den Auslieferungen aus: Nur 1.406 Einheiten brachte der Konzern an den Mann. Und das obwohl man zum Ende des vierten Quartals noch 28.000 Vorbestellungen verzeichnete.
Aber auch bei den Finanzen enttäuschte Lucid erneut. Der Umsatz wuchs zwar von 57,7 Millionen auf 149,4 Millionen Dollar, blieb damit jedoch deutlich hinter den von Analysten antizipierten 209.5 Millionen Dollar zurück. Zudem verachtfachte sich der Verlust mit 43 US-Cent je Aktie. Auch hier hatten Analysten mit einem besseren Abschneiden gerechnet. Insgesamt bedeutet das einen Nettoverlust von 779,5 Millionen Dollar.
Zwar erklärte Finanzvorstand Sherry House die finanziellen Rücklagen seien ausreichend, um Lucid bis zum zweiten Quartal 2024 am Leben zu halten. Jedoch rücken damit weitere Kapitalbeschaffungsmaßnahmen in Reichweite. Alleine innerhalb des ersten Quartals schrumpfte der Cashbestand um eine Milliarde auf 3,4 Milliarden Dollar zusammen. Aktuell arbeitet der Autobauer daran die Ausgaben zu reduzieren. So erklärte Lucid im März rund 1.300 Mitarbeiter zu entlassen.
Lucid kämpft mit zahlreichen Problemen. Neben den schwachen Finanzen belastet die enttäuschende Nachfrage. Auch die Produktion hinkt hinterher. Hoffnung macht hier lediglich das SUV-Modell Gravity, welches noch dieses Jahr vorgestellt werden soll (mehr dazu hier).
Die Aktie notiert am Dienstagnachmittag rund neun Prozent im Minus. Dennoch ist die Bewertung mit rund 13 Milliarden Dollar weiterhin extrem ambitioniert. Anleger bleiben bei der spannenden, aber hochspekulativen Aktie an der Seitenlinie. Lucid muss nach den erneut schlechten Meldungen erst zeigen, dass man wieder auf den richtigen Weg kommt.
