Aus der aktuellen Ausgabe von Maydorns Meinung: Wenn man sich die Kursentwicklung der Lithium-Aktien im Jahr 2018 ansieht, könnte man meinen, der Batterierohstoff würde nicht mehr benötigt. So ist etwa die Aktie des australischen Lithium-Produzenten Orocobre (WKN A0M61S) im vergangenen Jahr von 4,80 auf nur noch 1,80 Euro abgestürzt. Noch härter hat es die Lithium-Explorer getroffen. Selbst die absoluten Top-Werte sind 2018 schwer unter die Räder gekommen. Millennial Lithium (WKN A2AMUE) etwa brach um über 75 Prozent ein: Von drei Euro ging es auf zeitweise nur noch 70 Cent nach unten.
Lithiumpreise unter Druck
Der primäre Grund für die schwache Vorstellung der Lithiumwerte war der kräftige Rückgang bei den Lithiumpreisen im vergangenen Jahr. Nachdem in China der Preis für eine Tonne Lithiumcarbonat im Jahr 2017 zeitweise 25.000 Dollar erreicht hatte, ist eine Tonne jetzt für rund 10.000 Dollar zu haben. Und auch Orocobre verkauft sein Lithium jetzt für etwas über 10.000 Dollar, nachdem man in der Spitze fast 15.000 Dollar für eine Tonne verlangen konnte.
Aber bei Produktionskosten von rund 4.500 Dollar pro Tonne verdient Orocobre noch immer gutes Geld. Und über mangelnde Nachfrage muss man sich auch keine Sorgen machen. Im Gegenteil, neue Studien gehen davon aus, dass sich die Nachfrage nach Lithium von 260.000 Tonnen in diesem Jahr auf über eine Million Tonnen im Jahr 2025 vervierfachen wird.
25.000 Tonnen Lithium pro Jahr
Einen Teil dieser Nachfrage wird ab Ende des Jahres 2020 mit hoher Wahrscheinlichkeit von Millennial Lithium bedient werden. Das Unternehmen macht große Fortschritte bei der Entwicklung seines Lithiumprojekts Pastos Grandes in Argentinien. Dort schlummern gut drei Millionen Tonnen Lithium im Boden. Die vorläufige Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass eine Produktion von 25.00 Tonnen pro Jahr möglich ist. Das entspricht bei Preisen von 10.000 Dollar pro Tonne einem jährlichen Umsatzvolumen von 250 Millionen Dollar.
Cantor Fitzgerald sieht 200 Prozent Kurspotenzial
Vor wenigen Tagen gab Millennial Lithium bekannt, dass in ersten Testproduktionen Lithiumcarbonat mit einer Reinheit von 99,92 Prozent gewonnen wurde, was deutlich über dem für die Batterieproduktion benötigten Reinheitsgrad von 99,5 Prozent liegt. Für die Analysten von Cantor Fitzgerald war dies Anlass genug, ihre Kaufempfehlung für die Aktie zu bestätigen und ein Kursziel von 4,50 Kanadischen Dollar auszusprechen, was umgerechnet 2,97 Euro entspricht. Aktuell kostet die Aktie von Millennial Lithium gerade einmal 0,96 Euro, das Kurspotenzial beläuft sich also auf rund 200 Prozent.
Aktuelle Anmerkung: Der Kommentar wurde heute (22. Januar) um 9:50 Uhr an die Leser von Maydorns Meinung verschickt. Seitdem hat sich die Aktie um gut zehn Prozent auf 1,06 Euro verteuert.
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