Der Lithiumsektor war im zu Ende gehenden Jahr einer der heißesten Sektoren überhaupt. Auch wenn die Lithium-Aktien zuletzt etwas schwächer notierten, dürfte Lithium auch 2022 einer der spannendsten Sektoren im Rohstoffbereich bleiben. Die Nachfrage nach dem Leichtmetall steigt weiter an. Neue Projekte sind gefragt. Überraschenderweise tut sich sogar in Europa etwas in Sachen Lithium-Exploration und Entwicklung. Ein Blick auf die Entwicklungsprojekte in Europa.
Die Europäische Kommission hat Lithium zum ersten Mal in ihre Liste der kritischen Rohstoffe für 2020 aufgenommen, was bedeutet, dass es in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt ist. Ein im Mai veröffentlichter Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) empfahl den Regierungen, mit der Bevorratung von Batteriemetallen zu beginnen, da der Lithiumbedarf in den nächsten 20 Jahren um das 40-fache steigen könnte. Der Exekutivdirektor der IEA, Fatih Birol, sagte, dies werde zu einem Thema der "Energiesicherheit".
Portugal ist mit einem Anteil von 1,6 Prozent an der Weltproduktion im Jahr 2019 derzeit der größte Lithiumproduzent in Europa, allerdings wird das Lithium des Landes nicht an den Automobilsektor, sondern an Keramik- und Glaswarenhersteller vermarktet.
Savannah Resources (AIM: SAV) treibt die Arbeiten an seiner geplanten Lithiummine Mina do Barroso in Portugal voran und plant, in Kürze eine endgültige Machbarkeitsstudie für das Projekt zu veröffentlichen. Mina do Barroso soll Europas erster bedeutender Produzent von Spodumen, einer Hartgesteinform von Lithium, werden. Erris Resources (LON: ERIS) arbeitet am Zinnwald-Projekt hier in Deutschland. Vulcan Energy Resources, das von Gina Rinehart's Hancock Prospecting unterstützt wird, zielt darauf ab, das weltweit erste „Null-Kohlenstoff-Lithium“ aus dem zu produzieren, was es als Europas größte Lithium-Ressource im Oberrheintal in Deutschland betrachtet.
Das Unternehmen hat in den letzten Wochen mit mehreren europäischen Automobilherstellern, darunter Volkswagen, Stellantis und Renault, Lithiumlieferverträge unterzeichnet. Das Unternehmen will bis 2024 mit der kommerziellen Produktion von Lithium beginnen.
Wer sich ein wenig mit der jüngeren Geschichte des geplanten Baus neuer Rohstoffgewinnung in Europa beschäftigt, der trifft vor allem auf eines: auf Probleme. Sicherlich ist die Gewinnung von Lithium nicht mit der anderer Rohstoffe vergleichbar. Der Fußabdruck, der in der Natur hinterlassen wird, ist geringer. Dennoch ist der Wasserverbrauch nicht von der Hand zu weisen. Doch viel wichtiger ist der Genehmigungsprozess, der sich in der Vergangenheit häufig in die Länge gezogen hat und nicht selten ein Fall für die Gerichte geworden ist. Dabei täte Europa tatsächlich gut daran, sich bei der Sicherung von Zukunftsmetallen nicht nur auf Importe zu verlassen.
Wer ein Investment in den mitunter sehr volatilen Lithium-Einzelwerten scheut, greift zu einem Produkt auf den Best of Lithium Index. Nach neuen Rekordhöhen ist der Index kürzlich etwas zurückgekommen. Mit dem Index-Zertifikat DA0AAS kann man den Index mit seinen zehn Werten annähernd 1:1 nachbilden.
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