Der Boom im Bereich der Elektroautos braucht große Mengen an Lithium für die Batterien. Aber auch in anderen Bereichen des Mobilitätssektors wird viel Lithium benötigt. Im Jahr 2025 sollen laut dem Marktforschungsinstitut Frost & Sullivan weltweit 34 Millionen batteriebetriebene Autos verkauft werden, 2030 sogar 121 Millionen. Startet 2020 also Lithium sein Comeback?
Der Preis pro Tonne Lithium soll laut Joe Lowry, einem der führenden Lithiummarkt Experten, bis Beginn 2021 auf 12.000 Dollar ansteigen. Auch Simon Moores, Managing Director von Benchmark Minerals Intelligence, meint zur Preisentwicklung von Lithium, wenn es umschlägt, dann sehr schnell. Noch steht der Kurs unter 9.000 Dollar, der Anstieg auf 12.000 Dollar würde einen Anstieg von über 30 Prozent binnen eines Jahres bedeuten.
Lithium weiterhin notwendig
Ein abnehmen des Hypes um Elektromobilität scheint unwahrscheinlich in den nächsten Jahren. Die Erfindung eines Lithium-Schwefel-Akkus zeigt, dass weiterhin an Verbesserungen gearbeitet wird und Lithium auch künftig ein zentraler Bestandteil der Batterietechnologie bleibt.
Auch deutsche Automobilhersteller konzentrieren sich zunehmend auf batteriegetriebene Elektromobilität. BMW hat daher kurz vor Weihnachten Lieferverträge für den Handel mit Lithium für den Zeitraum von 2020 bis 2024 unterzeichnet. Das Auftragsvolumen beträgt 540 Millionen Euro.
Aus Fehlern lernt man
Das Lithium nochmal einbricht, wie zuletzt Anfang 2018, scheint unwahrscheinlich. Grund dafür war das starke Überangebot auf den Märkten. Aus dem Fehler haben die Minenbetreiber gelernt.
Bis 2021 wird Angebot und Nachfrage noch im Gleichgewicht bleiben, danach aber könnte die Nachfrage das Angebot stark übertreffen. Grund dafür sind die fehlenden finanziellen Mittel der Unternehmen, so David Merriman vom Marktforscherinstitut Roskill.
Auch berücksichtigt werden muss, dass das Lithium getestet und freigegeben werden muss, bevor es verwendet werden kann. Dies kann bis zu 13 Monate dauern und wirkt als natürlicher Begrenzer vor zu viel Angebot auf dem Markt.
Perfekter Zeitpunkt um einzusteigen?
Orocbre hat seit Ende November über 20 Prozent dazugewonnen. Auch Albemarle und SQM befinden sich in einer Aufwärtsbewegung. Der Zeitpunkt, um einzusteigen, scheint gut. Alle drei Unternehmen trauen sich steigende Umsätze zu.
Albemarle konnte im dritten Quartal 2019 sein bereinigtes Ebitda um acht und seinen Nettoumsatz um 14 Prozent erhöhen und plant fünf Prozent jährliches Dividendenwachstum bis 2024.
Chile plant bis 2027 seinen Lithiumabbau fast zu verdreifachen, allerdings hat SQM aufgrund des hohen Wasserverbrauchs strenge Umweltauflagen erhalten.
Orocobre hat seinen Umsatz von 2018 auf 2019 mehr als verfünffacht und arbeitet mit Toyota zusammen, um Lithium für zukünftige Elektroautos zu sichern.
Attraktiv erscheinen alle drei Anbieter, allerdings leidet SQM unter den strengen Umweltauflagen. Albemarle ist als weltweit größtes Lithiumunternehmen am breitesten aufgestellt. Orocobre bietet als junges Unternehmen sehr viel Potential, ist allerdings mit einer Marktkapitalisierung von 450 Millionen US Dollar noch recht klein und bringt entsprechend mehr Volatilität mit sich.
DER AKTIONÄR empfiehlt: Die Lithium-Player auf die Watchlist setzen, um ein Lithium-Comeback nicht zu verpassen. Lesen Sie dazu in kürze mehr. Mehr Informationen zum Thema Lithium finden Sie in der neuen Ausgabe des DER AKTIONÄR.