Nach der Fusion mit Praxair 2018 kannte die Aktie des Industriegasekonzerns Linde praktisch nur den Weg nach oben. Doch die Krise rund um das Coronavirus hat den DAX-Titel nun ebenfalls massiv nach unten gedrückt. Die Auswirkungen auf den Konzern könnten jedoch geringer sein als bei anderen zyklischeren Werten.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für Linde auf „Buy“ mit einem Kursziel von 235 Euro belassen. Analyst Martin Rödiger lobte das robuste Geschäftsmodell des Industriegasekonzerns. Trotz des aktuell schwierigen Wirtschaftsumfelds bleibt der Konzern seiner Ansicht nach auf dem Gewinnsteigerungspfad.
Ebenfalls zuversichtlich bleibt die Schweizer Großbank UBS, die die Einstufung für Linde angesichts der auslaufenden Berichtssaison im Chemiesektor auf „Buy“ mit einem Kursziel von 225 Euro belassen hat. Das Ausmaß, in dem die Unternehmen ihre Ausblicke an den neuartigen Coronavirus anpassten, sei vermutlich noch nicht ausreichend, schrieb Analyst Andrew Stott zwar. Kursrisiken sieht er aber vor allem bei einigen Konzernen mit Schwerpunkt auf das Spezialchemiegeschäft.
Industriegase von Linde dürften auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gefragt sein, da auch defensive Branchen wie die Medizin- oder Nahrungsmittelbranche zu den wichtigsten Kunden zählen. Dennoch leidet der Titel natürlich auch unter dem Abverkauf auf breiter Front. Die Aktie ist dabei unter den Stoppkurs gerutscht. Anleger sollten Linde aber weiter auf dem Zettel halten und wieder einsteigen, sobald sich die Lage am Gesamtmarkt wieder entspannt.
(Mit Material von dpa-AFX)