Beim weltgrößten Industriegase-Spezialisten Linde hat der starke Euro im Schlussquartal die Zuwächse komplett aufgefressen. Dennoch beendete der Konzern das Gesamtjahr 2013 mit Rekordwerten. Für den Ausblick ist Linde jetzt etwas vorsichtiger geworden.
Im Rahmen der Erwartungen
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im abgelaufenen Jahr um 7,6 Prozent auf 3,97 Milliarden Euro, wie Linde am Montag mitteilte. Damit traf das Unternehmen die Schätzungen der Analysten. Unter dem Strich blieb ein für die Aktionäre anrechenbarer Gewinn von 1,317 Milliarden Euro nach 1,232 Milliarden Euro.
Der Umsatz kletterte um 5,2 Prozent auf 16,655 Milliarden Euro. Dabei bremsten vor allem gegenüber dem Euro schwächelnde Währungen wie der Australische Dollar, das Britische Pfund sowie der US-Dollar. Vom höheren Gewinn sollen auch die Aktionäre profitieren. Linde will die Dividende um gut elf Prozent von 2,70 auf 3,00 Euro je Aktie erhöhen. Für das laufende Jahr peilt Linde bereinigt um Währungseffekte Zuwächse beim Umsatz und operativen Ergebnis.
Mittelfristziele bestätigt
Für das Geschäftsjahr 2016 strebt Linde nach wie vor ein operatives Konzernergebnis von mindestens fünf Milliarden Euro und eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return on Capital Employed, berichteter ROCE) von rund 13 Prozent beziehungsweise rund 14 Prozent (angepasster ROCE) an. "Sollten die Währungsrelationen in den kommenden Jahren allerdings ähnlich ungünstig bleiben wie zum Jahresende 2013, würde dies das operative Konzernergebnis im Jahr 2016 um rund 400 Millionen Euro verringern und könnte zudem auch die Rendite auf das eingesetzte Kapital beeinträchtigen", so der Wortlaut in der Pressemitteilung.
Die Zahlen von Linde sind jetzt keine Hammer-News, die dazu führen, dass die mehrmonatige Seitwärtsrange verlassen wird. Sie unterstreichen aber wieder einmal die hervorragende Positionierung und die Profitabilität des Unternehmens. DER AKTIONÄR hält deshalb an seinem Langfristziel von 190 Euro fest.