Endlich mal wieder eine positive Nachricht zu Dialog Semiconductor. Der Chipentwickler liefert künftig Halbleiter für die neue Smartphone-Generation des chinesischen Herstellers Huawei. Die Dialog-Aktie konnte sich daraufhin im TecDAX an die Spitze der Tagesgewinner schieben.
Gestern pfui – heute hui. Bis auf 21,46 Euro stürzte die Aktie von Dialog Semiconductor am Montag ab – der tiefste Stand seit Herbst 2014. Binnen vier Wochen hat sich der TecDAX-Wert damit halbiert. Den Gerüchten, dass Apple künftig keine oder weniger Komponenten für das iPhone X ordern könnte, folgten Abstufungen von Analysehäusern. Außerdem sind große Leerverkäufer engagiert.
Der Huawei-Auftrag verhindert kurzfristig, dass die Dialog-Aktie weiter nach unten durchgereicht wird. Man werde einen Chipsatz für Stromrichter liefern, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit soll sich unter anderem die Ladegeschwindigkeit der chinesischen Smartphones verbessern. Die Dialog-Chips sollen in den Huawei-Modellen Mate 10 und Mate 10 Pro zum Einsatz kommen.
Bislang ist das Unternehmen noch stark von Apple abhängig: Die Amerikaner sind wichtigster Kunde des britischen Konzerns. Dialog erklärte zwar, Apple weiter zu beliefern, doch die Sorgen der Investoren konnten nicht zerstreut werden. Erst im Q1 von 2018 dürfte Klarheit über ein Apple-Votum zu erwarten sein.
Der Huawei-Auftrag verschafft der Aktie wieder etwas Luft. Sollten sich die Leerverkäufer zurückziehen, könnte sich der jüngste Kursabsturz unter das 2016er-Tief als Bärenfalle erweisen. Vor dem Terminbörsen-Verfallstermin am kommenden Freitag bleibt die Aktie ein zu heißes Eisen. DER AKTIONÄR wartet weiter ab. Dialog Semi braucht eine neue Langfrist-Perspektive.