Der angeschlagene Automobilzulieferer Leoni kommt einfach nicht zur Ruhe, der Start ins neue Geschäftsjahr ist alles andere als zufriedenstellend verlaufen. Wegen des schwierigen Marktumfeldes kassiert das Unternehmen seine Ziele für 2019, einen neuen Ausblick gab der Kabelspezialist indes nicht bekannt. Leoni-Finanzvorstand Karl Gadesmann gibt per sofort seinen Posten ab.
Branche unter Druck
Um wieder zurück in die Spur zu finden, hat Leoni die Umsetzung eines Performace- und Strategie-Programms beschlossen. Belastend wirken sich erhöhte Kosten im Zusammenhang mit den Anlaufschwierigkeiten im Werk in Merida, eine anhaltend schlechte operative Performance im Bordnetzbereich sowie eine weitere Eintrübung des Marktumfelds aus, heißt es in der Pressemitteilung.
Das Unternehmen habe kurzfristige Maßnahmen zur Stablilisierung eingeleitet und plane einen Stellenabbau von 2.000 indirekten Mitarbeitern. Darüber hinaus denkt Leoni über "alle Optionen" für Geschäftsbereiche mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro nach.
Gerät Leoni ins Übernahmevisier?
Im Dezember flammten Übernahmegerüchte auf – Leoni solle sich mit der indischen Motherson Sumi in Fusionsgesprächen befinden. Bis dato gibt es allerdings keine Neuigkeiten in Sachen Merger. Für die Aktie dürfte es zu Wochenbeginn weiter bergab gehen, die spekulative Trading-Chance ist verpufft, es drohen neue Tiefs.
Seitenlinie
Leoni kämpft weiter mit einem schwierigen Marktumfeld. Die Aussagen von Unternehmensseite sind ein schlechtes Zeichen für den Automobilsektor. Doch das Gros der Probleme bei den Franken scheint hausgemacht zu sein. Anleger sollten vorerst die weitere Entwicklung beim Zulieferer abwarten und an der Seitenlinie bleiben.