Hätten sie mal gewartet, doch die Investmentprofis begehen alle Fehler. Aktuell dürften sich die Verwalter des Hedgefonds WorldQuant LLC ärgern, ihre Leerverkaufsposition nicht noch länger gehalten zu haben. Der Aktienkurs der Leoni AG sackt schließlich derzeit in der allgemeinen Börsenschwäche deutlich ab.
Vor kurzem waren noch 6,34 Prozent der Aktien von Leoni ausgeliehen, um sie zu einem günstigeren Kurs zurückzukaufen. Doch nun haben die Manager des WorldQuant LLC ihre Short-Position von zuletzt 0,54 Prozent geschlossen. Nun sind also 5,8 Prozent der ausstehenden Anteile des auf Drähte, optische Fasern, Kabel und Kabelsysteme spezialisierten Unternehmens leer verkauft.
Frank Schwope, Analyst ist angesichts der Zahlen für das vergangene Jahr dennoch zuversichtlich. Zwar baue sich der Auto-Zulieferbetrieb massiv um, doch mittlerweile sei der Aktienkurs so massiv eingebrochen, dass sich auch aufgrund von Übernahme-Fantasien Kurspotenzial ergebe. Deshalb rät Schwope weiter zum Kaufen der Aktie und erhöhte sogar sein Kursziel von 32 auf 35 Euro.
Charttechnisch ist allerdings vieles wieder im Argen: Der Indikator MACD steht nun wieder auf Verkaufen und die sinkende 38-Tage-Linie bei 28,50 Euro hat nicht als Unterstützung gehalten. Wirklich besser würde das Chartbild zudem erst, wenn die sinkende 200-Tage-Linie bei aktuell 41,75 Euro übersprungen würde. Die weiteren Absicherungen sind schwach: Jetzt kommt es auf die Marke von 26,95 Euro von Februar 2016 und das Tief von 23,25 Euro von ebenfalls Februar 2016 an.
Nur für Trader
Für Investoren ist die Aktie von Leoni derzeit nichts. Wer allerdings traden möchte, dem rät DER AKTIONÄR abzuwarten, bis das Hoch von Februar 2016 bei 30,80 Euro nachhaltig überwunden ist und dann einzusteigen. Das Kursziel beträgt zunächst 34,85 Euro. Der Stop-Loss sollte bei 26,80 Euro gesetzt werden.