Auch heute steht die Leoni-Aktie im frühen Handel unter Druck. Das Papier des Nürnberger Draht- und Kabelspezialisten steht mit rund drei Prozent doppelt so tief im roten Bereich, wie der Vergleichsindex MDAX.
Eigentlich spricht in diesen Tagen vieles für die Aktie der Leoni AG. Zahlen, Analysteneinschätzungen, Insiderkäufe und Zukäufe des norwegischen Staats sprechen alle die gleiche Sprache: Leoni ist ein klarer Kauf. So hat sich der Staat Norwegen neuerdings über drei Prozent der Anteile an Leoni gesichert. Und auch die Vorstände Uwe Lamann und Dieter Bellé deckten sich zuletzt mit Aktien ein.
Berenberg: 55 Prozent möglich
Leoni präsentierte zudem gute Zahlen zum ersten Quartal. Der Konzernumsatz in den ersten drei Monaten stieg gegenüber dem Vorjahr um mehr als sechs Prozent auf 969,1 Millionen Euro. Dazu trug auch die Übernahme des südkoreanischen Bordnetzherstellers Daekyeung mit 27,4 Millionen Euro bei. Die insgesamt positiven Einschätzungen bestätigte zuletzt auch die Berenberg Bank. Sie stuften die Aktie auf Kaufen ein und gaben ein Kursziel von 50 Euro aus. Das entspricht einem Potenzial von 55 Prozent.
Charttechnik: Boden oder Bärenflagge?
Dennoch steckt das Papier im Strudel der schwachen Kapitalmärkte und es ist ungewiss, wie weit das Papier noch fällt. Charttechnisch könnte im Bereich zwischen 30,87 Euro und 31,47 Euro ein Bodenbildung seit dem 18. Mai erfolgreich eingesetzt haben. Eine Unterstützung bietet zudem ein Zwischenhoch bei 30,14 Euro vom August 2011. Hier prallte die Aktie intraday zuletzt erfolgreich nach oben ab. Doch der Boden könnte sich auch als bearishes Korrekturmuster entpuppen. Fällt die Aktie per Schluss unter die besagte Unterstützung, sind Abverkäufe bis 25 Euro möglich.
Langfristig ein Kauf
Langfristig sieht der AKTIONÄR in der Leoni-Aktie einen klaren Kauf. Das Unternehmen ist stark aufgestellt und mit einem KGV von 5,5 extrem günstig bewertet. Allerdings ist der Erfolg des Unternehmens von vielen Einflussfaktoren abhängig. Ein Rückgang der Nachfrage in der Automobilbranche oder eine negative Entwicklung des Kupferpreises können jederzeit den Gewinn des Unternehmens und den Verlauf der Aktie negativ beeinflussen. Erste Trading-Positionen können mit einem Stopp bei 30 Euro aufgebaut werden.