Die Aktie von Leoni befindet sich heute im freien Fall. Grund dafür sind wahrscheinlich die anstehen Quartalszahlen, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Bereits am letzten Montag gab es angeblich eine Krisensitzung mit mehr als 60 Vertretern des Unternehmens und Banken. Seit Februar 2018 ist die Aktie schon auf Talfahrt – damals kostete die Leoni-Aktie in der Spitze noch siebenmal so viel wie aktuell.
Am Montagvormittag rutschten die Anteile des Autozulieferers und Kabelspezialisten um fast 17 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang 2009. Mit Blick auf die an diesem Mittwoch anstehenden Quartalszahlen von Leoni dürfte es nun spannend werden. "Möglicherweise haben am Markt einige Angst, dass der freie Barmittelfluss erneut sehr schlecht sein wird und das Unternehmen an Finanzkraft weiter einbüßt", gab sich ein Händler pessimistisch. Zuletzt hatten am Markt schon mehrfach Spekulationen um eine Kapitalerhöhung die Runde gemacht. Charttechnisch sehe es für die Leoni-Papiere ebenfalls düster aus.
Erst in der vergangenen Woche hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet, dass Leoni auf die Unterstützung eines externen Sanierers setzt. Der erfahrene Berater Hans-Joachim Ziems solle Leoni vorübergehend zur Seite stehen, um wieder in die Spur zu kommen. Dies auch vor dem Hintergrund, um Banken und Kreditversicherer zu beruhigen.
Vergangenen Montag sollen sich demnach rund 60 Vertreter des Unternehmens, von Banken und Kreditversicherern zu einer Krisensitzung in Frankfurt getroffen haben. Ein Sprecher des Unternehmens wollte den Bericht auf Nachfrage nicht weiter kommentieren, bestätigte allerdings, dass Leoni konstruktive Gespräche mit seinen Kreditgebern führe.
Abgesehen davon hätten es angesichts der weiteren Eintrübung der deutschen Wirtschaft angeschlagene Unternehmen derzeit ohnehin schwer, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. "Investoren setzen weiter auf Sicherheit und Aktien von Unternehmen mit robusten Bilanzen und zukunftsträchtigen Konzepten. Die Papiere aus dem Automobilsektor gehörten aktuell nicht wirklich zu dieser Kategorie.
DER AKTIONÄR rät die Finger von der Aktie zu lassen und zu warten, bis sich im Chartbild ein eindeutiger Rebound abzeichnet.
Mit Material von dpaAFX.