Tiefrote Zahlen, kein Ausblick, Spekulationen um eine Kapitalerhöhung und viele Analysten, die zuletzt den Daumen gesenkt und ihre Kursziele nach unten geschraubt haben: Die Aktie von Leoni stand schwer unter Beschuss. Seit Jahresanfang hat das Papier fast 60 Prozent verloren. Ist jetzt der Zeitpunkt für eine Trendwende gekommen?
An der fundamentalen Situation hat sich zuletzt bei Leoni nichts geändert. Leoni hat nach wie vor mit einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen. Der Jahresauftakt wurde gründlich verhagelt: höhere Personal- und Frachtkosten zur Sicherstellung des Projektanlaufs im neuen Produktionsstandort in Merida in Mexiko sorgten sowohl bei Anlegern als auch bei Analysten für lange Gesichter.
In den letzten Wochen ist es etwas ruhiger um Leoni geworden. Die Aktie scheint sich langsam einzupendeln und einen Boden auszubilden.
Am Mittwoch sorgen aber Mainfirst und Kepler Cheuvreux für Abgaben bei Leoni. Mainfirst hat das Kursziel von 13 auf 12 Euro gesenkt.
Auch wenn hohe Bewertungsabschläge und generell starke Bilanzen etwas stützten, sei es noch zu früh für eine positivere Einschätzung des Autosektors, schrieb Analyst Thomas Besson von Kepler Cheuvreux. Sein Kursziel lautet ebenfalls 12 Euro.
Die Leoni-Aktie hat sich nach dem schlechten Newsflow zwischen 12,68 Euro und 12,90 Euro gefangen. In den letzten sechs Wochen scheint sich hier ein tragfähiger Boden ausgebildet zu haben. Derzeit steht einer Börsenbewertung von 453 Millionen Euro ein Umsatz von fünf Milliarden Euro gegenüber.
Zugegeben, am Montag hat Schaeffler-Vorstand Klaus Rosenfeld vor einem schwachen Umfeld im zweiten Halbjahr in der Autobranche, vor allem für die Zulieferer gewarnt. Dennoch ist es reizvoll, bei Leoni einen Fuß in die Tür zu stellen! Eine kleine Position ist vertretbar. Diese sollte allerdings mit einem engen Stopp bei 12,35 Euro abgesichert werden.