Für die Aktie des Kabel- und Bordnetzspezialisten Leoni läuft es in den letzten zwei Tagen richtig gut. Am Montag schaffte es die Aktie bereits über der psychologisch wichtigen 10-Euro-Marke zu schließen. Und auch am Dienstag setzte sich die Rallye fort. In den letzten zwei Tagen konnte die Aktie in der Spitze um 14 Prozent zulegen.
Kein Wunder, dass hier erste Leeverkäufer Gewinne mitnehmen und ihre Shortposition abbauen. Der Hedgefonds Petrus Advisers, einer der größten Shortseller bei Leoni, hat vorgestern seine Position um zehn Prozent gesenkt.
Auf der anderen Seite rechnet Clark & Lunn weiterhin mit fallenden Kursen. Der Vermögensverwalter erhöhte seine Position in den letzten Tagen um 13 Prozent und ist jetzt mit 1,93 Prozent aller Leoni-Aktien short. Sollten die Leoni-Papiere in Zukunft weiter steigen, dürften etliche Leerverkäufer damit anfangen, ihre Positionen ein wenig abzubauen, das sollte den Kurs beflügeln.
Der Kursanstieg ist jedoch fundamental unbegründet. Es handelt sich hier wahrscheinlich nur um eine technische Gegenbewegung, nachdem die Aktie in den letzten sieben Monaten in der Spitze fast 75 Prozent an Wert verloren hat.
Christoph Liu von Seeking Alpha sieht das ähnlich. Leoni brauche dringend neues Kapital, so Liu. Auch wenn das Unternehmen endlich einen Käufer für seine Kabelsparte finden sollte, so wäre das nur eine kurzfristige Lösung und würde die langfristigen Probleme nicht lösen. Liu sieht eine mögliche Kapitalerhöhung als realistisch an, deshalb rät er bei der Leoni-Aktie zur Vorsicht.
Auch DER AKTIONÄR empfiehlt weiterhin an der Seitenlinie zu bleiben.