Im laufenden Jahr hat die Leoni-Aktie schon über 30 Prozent verloren. Zum Vergleich: Der MDAX hat im gleichen Zeitraum knapp zehn Prozent eingebüßt. Am Montag ließ Leoni-Chef Probst dann die Bombe platzen: Statt 200 Millionen Euro erwartet der Vorstand vor Zinsen und Steuern (Ebit) nur noch mindestens 180 Millionen Euro an Gewinn. Als Grund nannte der Konzern "ungeplante Belastungen durch Neuanläufe" in der Bordnetz-Sparte. Für das vierte Quartal sieht sich der Kabelspezialist aber wieder auf Kurs. Dennoch: Die Aktie von Leoni setzt ihre Talfahrt fort. Dabei hatte doch Probst selbst erst vor knapp zwei Monaten ein positives Signal Richtung Aktionäre geschickt, indem er 5.000 Leoni-Aktien zu einem Kurs von 47,99 Euro gekauft hat.
Negative Überraschung
Ein Börsianer sprach von einer negativen Überraschung. Leoni habe den Markt zwar auf entsprechende Belastungen eingestellt, in diesem Ausmaß kämen sie jedoch unerwartet. Er hält im Tagesverlauf aber eine Erholung für möglich, nachdem die Aktien seit Sommer bereits ein Drittel an Wert verloren haben.
Langsam einsammeln
Mittelfristig sieht Vorstand Klaus Probst seine Firma jedoch weiterhin auf Kurs: An dem ursprünglichen Ziel, 2014 einen Umsatz von rund 4,1 Milliarden Euro zu erwirtschaften, hält der Autozulieferer fest. Entscheidend aber ist, dass die Mittelfristprognose bestehen bleibt: 2016 soll ein Umsatz von fünf Milliarden Euro erzielt werden, bei einer EBIT-Marge von sieben Prozent. Bei 35 Euro trifft die Aktie auf eine ausgeprägte Unterstützungszone aus dem Jahr 2012 und 2013.