Nachdem die Leoni-Aktie von 30 Euro bis auf 19 Euro im Tief abgesackt war, erholte sich das Papier am in den Tagen darauf wieder bis auf 22,03 Euro. Der Börsenwert beträgt nur noch rund 700 Millionen Euro. Für einen Umsatz von knapp 5,2 Milliarden Euro scheint das Unternehmen derzeit günstig bewertet. Lohnt sich der Einstieg bei Leoni?
Nach den katastrophalen Zahlen im vierten Quartal zum Anfang der Handelswoche wurde die Leoni-Aktie nach unten durchgereicht. Erst bei rund 19,00 Euro fand das Papier einen Boden. Zuletzt notierte die Leoni-Aktie im Jahr 2010 auf einem derart niedrigen Niveau.
Wichtiger Zulieferer für BMW, Mercedes und Co
Leoni ist als Autozulieferer für VW, BMW und Co nicht wegzudenken. Die Firma liefert Bordnetze, das Nervensystem eines jeden Fahrzeugs. Auf fast drei Kilometer summieren sich die Kabel von Leoni in jedem Auto. Unter der Karosserie, im Fahrzeughimmel oder etwa im Motorraum. Erst dadurch wird es dem Fahrer auch möglich, sämtliche Funktionen im Auto zu steuern.
Quelle: Leoni
Neben Bordnetzen hat Leoni auch einfache Drähte oder optische Fasern für Kunden aus der Medizintechnik im Programm. Zwei Drittel der Umsätze stammen von BMW, Daimler und Co. Was das Thema Elektromobilität betrifft, so hat sich Leoni frühzeitig positioniert. Leoni fertigt für Elektroautos so genannte Hochvolt-Bordnetze.
Wichtiges Datum
Am 19. März wird Leoni-Chef Aldo Kamper auf der Pressekonferenz erklären müssen, wie er das Ruder herumreißen möchte. Ein EBIT von rund 100 Millionen Euro 2019 bei einem Umsatz von über 5,2 Milliarden Euro ist überaus mager!
Ebenfalls am 19.März steht der Capital Markets Day von Leoni an.Hier wird Leoni seine Strategie bis ins Jahr 2021 erläutern und dabei sicherlich auch neue Umsatz- und Ergebnisziele vorstellen. Im Anschluss werden die Analysten ihre Bleistifte spitzen und neu rechnen.
Zu günstig bewertet?
Fakt ist: Leoni hat viel zu tun. Die Produkte sind gut, allerdings hat die Firma immer wieder mit Problemen beim hochfahren seiner Produktion zu tun. Zuletzt in seinen Werken in Mexiko oder vor rund drei Jahren in Rumänien.
Anleger können darauf setzen, dass Leoni ins Visier ausländischer Investoren genommen wird. Gerüchten zu Folge liebäugelte die indische Motherson Sumi bereits bei rund 30,00 Euro mit einem Einstieg bei Leoni. Das Unternehmen “prüfe und bewerte weiterhin verschiedene Geschäftschancen weltweit”, hieß es zum damaligen Zeitpunkt in einer Mitteilung an die Börse in Mumbai, ohne Namen möglicher Übernahmeobjekte zu nennen.
Jetzt ist Leoni über 25 Prozent günstiger zu haben. Wird Leoni wieder auf Profit getrimmt, hat der Kurs Upside Potenzial bis in den Bereich 25,00 Euro bis 27,50 Euro. Stoppkurs 19,50 Euro.