Seit Wochen befindet sich die Aktie von Siemens Gamesa im freien Fall. Im schwachen Marktumfeld verlieren die Papiere des Turbinenbauers erneut rund fünf Prozent und fallen unter die 20-Euro-Marke. Analysten befürchten, dass der Tiefpunkt in der Branche noch nicht gekommen ist.
Die Herausforderungen für Siemens Gamesa dürften auch 2022 noch nicht überwunden sein, meint Analyst Gael de-Bray von der Deutschen Bank. Vor allem Lieferschwierigkeiten sowie steigende Logistik- und Rohstoffkosten dürften auf die Gewinne drücken. Das Kursziel senkte der Experte von 24 auf 21 Euro, die Einstufung lautet weiter „Hold“.
Rajesh Singla von der Société Générale hält die Konsensschätzungen ebenfalls für schwer erreichbar. Die Probleme mit den Lieferketten und im Onshore-Geschäft würden weiter belasten. Der Tiefpunkt beim Aktienkurs könnte seiner Meinung nach mit dem für November erwarteten Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021/22 gefunden werden. Singla kürzte das Kursziel von 26 auf 23 Euro und rät ebenfalls „Hold“.
Langfristig bleiben die Aussichten bei Siemens Gamesa dank der Stärke im Offshore-Geschäft unverändert gut. Zudem ist viel eingepreist, auch die gesenkten Ziele der Experten liegen noch über dem aktuellen Kurs. Doch die Herausforderungen sind gewaltig, kurzfristig könnten weitere negative Überraschungen bevorstehen. Angesichts des schwachen Chartbilds warten Anleger vorerst ab.