Der Nikkei an der Börse in Tokio ist am Freitag erstmals seit 15 Jahren über die Marke von 20.000 Punkten geklettert. Kurz nach Handelsbeginn übersprang der Index für 225 führende Werte die psychologisch wichtige Marke. Die Chancen auf weitere Kursgewinne sind gut.
Grund für die Rallye in Japan ist nach wie vor die exorbitante Geldpolitik der japanischen Notenbank auf Geheiß von Ministerpräsident Shinzō Abe. Anders als früher kommt das billige Geld nun in der Wirtschaft an. Das Vertrauen der japanischen Manager in die Geschäftsentwicklung hat in den vergangen zwölf Monaten weltweit am stärksten zugenommen, so das Ergebnis einer Studie von Fidelity.
„Die Tatsache, dass Japan als stärkste Region eingeschätzt wird, überrascht“, meint Fidelity-Analyst Henk-Jan Rikkerink. „Es scheint, dass die von Premierminister Abe angestoßenen Reformen nun ihre Wirkung entfalten und in der Realwirtschaft angekommen sind.“ Japan führt mit 7,1 Punkten das Sentiment-Ranking vor Europa (5,8) und den USA (5,6) an.
Ähnlich positiv sieht es für Japan bei der Bilanzstärke aus. 70 Prozent der von Fidelity befragten Analysten bescheinigen den von ihnen untersuchten Unternehmen gesündere Unternehmensbilanzen gegenüber dem Vorjahr, etwas mehr als in Europa (67 Prozent). In den USA sieht das nur jeder zweite Analyst (50 Prozent) so.
„Bei diesen starken Unternehmensbilanzen erwarten die Analysten auch steigende Dividendenzahlungen. Drei von vier befragten Analysten gehen davon aus, dass die japanischen Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten ihre Ausschüttungen erhöhen“, so Rikkerink.
Auf diesen ETF können Sie setzen
Der vom AKTIONÄR im Dezember 2012 empfohlene ETF auf den Nikkei (WKN: ETF 020) liegt mit 76 Prozent im Plus. Für einen Einstieg in Japan ist es aber noch nicht zu spät. Dafür spricht neben der positiven konjunkturellen Entwicklung auch die Charttechnik. Sowohl Privatanleger als auch große Investoren, die dem Braten in Japan bislang nicht getraut haben, werden zunehmend auf Japan aufmerksam. Das AKTIONÄR-Kursziel für den ETF liegt bei 18,50 Euro, der Stopp sollte bei 14 Euro gesetzt werden.