Überraschung am Montagabend: Den Aktionären der Salzgitter AG winkt ein Übernahmeangebot. Der zweitgrößte Anteilseigner GP Günter Papenburg AG plant zusammen mit TSR Recycling GmbH & Co. KG eine entsprechende Offerte, gab der Stahlhersteller bekannt. Die Salzgitter-Aktie macht einen 33-Prozent-Satz.
Das mögliche Angebot würde unter der Bedingung stehen, dass das Konsortium mindestens 45 Prozent plus eine Aktie erhalte, heißt es. Die mögliche Höhe des Angebotspreises sei Salzgitter noch nicht mitgeteilt worden. Das hält die Anleger aber nicht davon ab, massiv Salzgitter-Aktien zu kaufen. Auf Tradegate springt der Titel auf 18,44 Euro und damit auf den höchsten Stand seit Juli. Vom Rekordhoch bei 150 Euro ist Salzgitter allerdings Lichtjahre entfernt.
Erst Ende Oktober hatte Salzgitter seine Jahresprognose erneut gesenkt. Der Konzern rechnet im laufenden Jahr jetzt mit einem noch stärkeren Umsatzrückgang als bisher und mit einem Verlust vor Steuern in dreistelliger Millionenhöhe. Salzgitter-Chef Gunnar Groebler kündigte zudem einen schärferen Sparkurs an. Der Manager verwies auf eine ausgeprägte Schwächeperiode in wichtigen Zielmärkten.
Größter Anteilseigner von Salzgitter ist das Land Niedersachsen mit 26,5 Prozent. GP Günter Papenburg hält 25,1 Prozent. Das Familienunternehmen betätigt sich eigenen Angaben zufolge in den Bereichen Bau und Projekte, Rohstoffe und Logistik, Technologie und Projekte sowie Recycling und Verwertung.
Sollte es zu einer Übernahme kommen, bekäme der Metallverarbeiter Aurubis einen neuen größten Aktionär. Salzgitter hält derzeit 30 Prozent der Anteile.
Das Stahlgeschäft ist seit Jahren problematisch, folglich steht die Aktie von Salzgitter nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Nun wird es spannend, wie hoch das Angebot ausfällt.
(Mit Material von dpa-AFX)