Das sind keine guten Nachrichten für die TUI und ihre Anteilseigner: Der Rivale Thomas Cook hat sich erneut sehr zurückhaltend für den Geschäftsverlauf im laufenden Jahr geäußert. In den vergangenen Monaten wurde TUI – obwohl weitaus besser und breiter aufgestellt als Thomas Cook – im Zuge derartiger Meldungen oft in Sippenhaft genommen.
Doch heute könnte es anders sein. Denn es gibt auch eine Meldung von Thomas Cook, die vor allem den Gläubigern des hoch verschuldeten Touristikriesen Mut machen dürfte. Das Unternehmen steht womöglich vor einem finanziellen Befreiungsschlag.
Derzeit befindet sich der Reiseveranstalter in fortgeschrittenen Gesprächen mit seinem größten Anteilseigner, der chinesischen Fosun-Gruppe, über eine Kapitalspritze in Höhe von 750 Millionen britischen Pfund (rund 834 Millionen Euro). Im Zuge dessen könnte Fosun die Kontrolle über das Reisegeschäft erlangen und eine Minderheitsbeteiligung am Fluggeschäft übernehmen.
Kräftiger Kursrückgang
Das frische Geld soll Thomas Cook ausreichenden Spielraum für das Winterhalbjahr 2019/2020 liefern und Investitionen in das Geschäft ermöglichen. Mit den rund 750 Millionen Pfund sollen auch die Schulden der Briten signifikant reduziert werden. Ein Teil der Schulden soll dabei den Plänen zufolge auch in Eigenkapital gewandelt werden, was die Anteile der Aktionäre deutlich verwässern würde. Die Thomas-Cook-Aktien verloren am Freitagmorgen zwischenzeitlich 40 Prozent an Wert.
Die Verkaufspläne für seine Fluggesellschaften einschließlich Condor legte Thomas Cook angesichts der Gespräche mit Fosun nun erst einmal auf Eis. Ursprünglich hatte der klamme britische Konzern sie im Februar offiziell ins Schaufenster gestellt. Zu den Interessenten zählte auch die Lufthansa.
Anleger sollten um die Aktie von Thomas Cook nach wie vor einen großen Bogen machen. Bei der TUI können mutige Anleger sich indes weiterhin positionieren. Der Stoppkurs sollte bei 7,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX