Bei einem der größten Hacker-Angriffe aller Zeiten haben Cyberkriminelle in dieser Woche Kryptowährungen im Wert von rund 610 Millionen Dollar von der DeFi-Plattform Poly Network gestohlen. Kurios: Fast die Hälfte der Beute haben sie inzwischen schon wieder zurückgegeben.
Wie die Betreiber von Poly Network via Twitter verkündeten, haben die unbekannten Diebe bereits Kryptos im Wert von 260 Millionen Dollar an die Wallets der DeFi-Plattform zurücküberwiesen – und sich daraus offenbar einen Spaß gemacht. In die Ethereum-Transaktionen wurden nach Informationen des Branchenportals cointelegraph.com die Antworten auf die häufigsten Fragen zu dem Krypto-Hack beantwortet.
$260 million (As of 11 Aug 04:18:39 PM +UTC) of assets had been returned:
— Poly Network (@PolyNetwork2) August 11, 2021
Ethereum: $3.3M
BSC: $256M
Polygon: $1M
The remainings are $269M on Ethereum, $84M on Polygon
Diese lassen allerdings Zweifel daran aufkommen, dass der oder die Hacker Profis sind. Die Antwort auf Fragen nach dem Grund des Hacks lauten „aus Spaß“ und weil „Cross-Chain-Hacking gerade angesagt“ sei. Außerdem sei es darum gegangen, die Schwachstelle aufzudecken, ehe sie jemand anderes ausnutzen kann und „von Anfang an der Plan gewesen“, die Coins zurückzugeben.
Zweifel an den Gründen für die Rückgabe
An der Darstellung, dass es sich um sogenannte „White-Hat-Hacker“ handelt, die mit ihrer Aktion lediglich auf Sicherheitslücken hinweisen wollen und die Beute gegen eine Auslösegebühr zurückgeben, gibt es jedoch Zweifel.
Tom Robinson, Mitgründer der Krypto-Tracking-Firma Elliptic, glaubt eher, dass die Diebe beim Versuch, die Kryptos zu waschen und auszuzahlen, gescheitert sind. Dies sei technisch extrem schwierig, zumal viele Kryptobörsen und Wallet-Betreiber die bekannten Adressen der Hacker auf eine schwarze Liste gesetzt und weitere Transaktionen unterbunden haben.
Hacker hoffen auf Zinsen
Spannend wird nun, was aus dem Rest der Beute wird, denn Kryptos im Wert von rund 350 Millionen Dollar sind noch in den Händen der Hacker. Die kündigten an, einen Teil davon anzulegen, um von den Zinseinnahmen etwaige Kosten decken zu können. In der Zwischenzeit handle man mit dem Team von Poly eine Einigung zur Rückgabe der restlichen Coins aus, zitiert cointelegraph.com aus einer Mitteilung der Hacker.