Guter Start: KUKA kann die Produktion in seinem neuen Werk in China gut ausgelastet beginnen. Zum Produktionsbeginn am Dienstag in Schanghai meldete der Roboter- und Anlagenbauer zwei Großaufträge. Die Nachricht kommt am Markt gut an.
Der Nutzfahrzeugbauer Foton orderte bei KUKA gut 250 Roboter im einstelligen Millionenbereich. Zudem bestellte ein nicht namentlich genannter chinesischer Autohersteller sogar für einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag 1125 Industrieroboter. Mit Hilfe des neuen Werks will KUKA in den kommenden drei bis fünf Jahren den China-Umsatz von zuletzt 250 Millionen auf 600 Millionen Euro steigern. Die Gesellschaft dürfte dann ein Drittel des Geschäfts in China erzielen, aktuell sind es knapp 20 Prozent. Die Fabrik in Schanghai hat zunächst eine Kapazität von 3.000 Robotern und Steuerungseinheiten, sie kann auf bis zu 5.000 Stück erweitert werden.
Ein Treiber des Geschäfts sind die steigenden Löhne in China. „Je höher die Löhne werden, desto eher lohnt sich die Automatisierung“, erklärt KUKA-Vorstand Till Reuter. Es gebe großen Nachholbedarf. So seien die westlichen Autobauer in China mindestens fünfmal stärker automatisiert als die lokalen Produzenten. Günstige Tätigkeiten würden dadurch zwar wegfallen, zugleich aber höher qualifizierte Jobs zum Beispiel für die Bedienung der Roboter geschaffen.
Mit den guten Nachrichten im Gepäck startet die Aktie einen weiteren Versuch, die Widerstände bei rund 36 und 38,50 Euro nachhaltig zu überwinden. Zuletzt hatten Spekulationen über eine Übernahme des deutschen Industrieroboter-Herstellers durch den Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB den Kurs beflügelt. Im schwächeren Marktumfeld sind die Gerüchte aber verpufft und der Kurs ist wieder zurückgefallen.