Der Düngemittelriese K+S hat gestern die detaillierten Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt (siehe unter: K+S: Die Nachfrage springt wieder an). Da sich der Vorstandsvorsitzende Burkhard Lohr zuversichtlich zeigte, dass die Talfahrt der Kalipreise nun geendet haben dürfte, zog die Aktie im gestrigen Handel deutlich an.
Lohr begründete seinen Optimismus in einem auf der Webseite des Unternehmens veröffentlichten Videointerview damit, dass die Nachfrage anspringe und die Preise stiegen. Wegen einer fortgesetzten Schwäche der Kalipreise im zweiten Quartal sowie den Folgen eines Hafenstreiks in Kanada, wo K+S erst vor wenigen Jahren das große Werk Bethune errichtet hat, musste Lohr beim operativen Gewinnziel für 2023 Ende Juli bereits ein zweites Mal in diesem Jahr zurückrudern.
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für K+S nach finalen Zahlen zum zweiten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 25 Euro belassen. Diese deckten sich mit den vorab veröffentlichten Zahlen, schrieb Analyst Charlie Bentley in einer ersten Reaktion am Donnerstag. Der Ausblick impliziere für das zweite Halbjahr Preise auf dem Niveau der diesjährigen Tiefstände bei einer gleichzeitigen moderaten Erholung der Volumina.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für K+S nach Quartalszahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 22 Euro belassen. Die Kennziffern und der Jahresausblick stünden im Einklang mit der jüngsten Gewinnwarnung des Düngerkonzerns, schrieb Analyst Chetan Udeshi in einer am Donnerstag vorliegenden ersten Reaktion.
Auch DER AKTIONÄR sieht aufgrund der sehr niedrigen Bewertung – der Börsenwert liegt mit aktuell 3,4 Milliarden Euro immer noch weit unter dem Ende Juni ausgewiesenen Eigenkapital von 6,2 Milliarden Euro – noch reichlich Luft nach oben für die K+S-Papiere. Wer auf eine nachhaltige Erholung setzt, sollte den Stopp bei 14,20 Euro belassen.
Mit Material von dpa-AFX