Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S hat wegen Produktionsausfällen und anhaltendem Preisdruck im Kaligeschäft im zweiten Quartal einen überraschend starken operativen Gewinneinbruch verzeichnet. Wie der MDAX-Konzern mitteilte, wird der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit I) auf rund 10 Millionen Euro absacken. Die Aktie fällt um mehr als zehn Prozent.
Ein Jahr zuvor hatte K+S operativ noch 179,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Bei dieser Kennzahl bleiben Bewertungseffekte im Zuge von Wechselkursabsicherungen außen vor. Analysten hatten im Schnitt das Zehnfache auf dem Zettel. K+S begründete den überraschend starken Gewinnschwund neben einem deutlichen Rückgang des Durchschnittspreises im Kaligeschäft und mit unvorhergesehen hohen Produktionsausfällen im Werk Werra. Diese seien im Zuge der begrenzten Versenkerlaubnis für flüssige Rückstände angefallen. Deshalb ruht die Kali-Produktion immer wieder. Im Salzgeschäft sorgte darüber hinaus eine geringere Voreinlagerung von Auftausalz wegen hoher Bestände nach dem milden Winter zu einem deutlichen Mengenrückgang insbesondere in Nordamerika. Den vollständigen Halbjahresbericht will K+S am 11. August vorlegen.
Derzeit einfach zu riskant
Zwar steht das enorm wichtige Legacy-Projekt in Kanada kurz vor dem Produktionsstart und sollte eine für mittel- bis langfristig höhere Förderung zu deutlich niedrigeren Kosten führen. Die schlechten Zahlen gepaart mit der ungewissen Zukunft der Förderung in den deutschen Werken sowie das trübe Chartbild sprechen allerdings derzeit gegen ein Investment in die Aktie von K+S.
(Mit Material von dpa-AFX)