Im gestrigen Handel konnte die Aktie von K+S gegen den Markttrend kräftig zulegen. Grund hierfür waren die Hoffnungen auf eine Wiederbelebung des „Kali-Kartells“ von Uralkali und Belaruskali. Die Vorstände der beiden Konzerne führen heute Gespräche darüber – und die Marktteilnehmer warten gespannt ab.
Es gab allerdings auch in der Vergangenheit immer wieder Verhandlungen der beiden Ex-Partner, stets ohne durchschlagenden Erfolg. Die anhaltend niedrigen Preise im Zuge des deutlichen Angebotsüberschusses auf dem Kalimarkt könnten nach Ansicht einiger Experten Uralkali und Belaruskali dieses Mal aber dazu veranlassen, wirklich wieder Nägel mit Köpfen zu machen und eine neue „Vertriebsallianz“ zu schmieden.
Bethune-Mine läuft!
Für ein anhaltend hohes Angebot am Kalimarkt will zukünftig aber auch K+S durch seine Bethune-Mine (einigen Anlegern womöglich noch unter dem Namen Legacy bekannt) „beitragen“. Das Unternehmen meldete gestern, dass bereits am vergangenen Wochenende die erste Tonne Kali gefördert werden konnte – eigentlich hatte man vor einigen Wochen erst Ende Juni damit gerechnet. Mit der kanadischen Mine könnte der MDAX-Konzern mittelfristig seine gesamte Kaliproduktion um knapp 50 Prozent erhöhen. Zudem sollen die Förderkosten deutlich unter denen in Deutschland liegen.
Commerzbank hebt den Daumen
Indes hat die Commerzbank erneut ihre Kaufempfehlung für die K+S-Aktie bestätigt und das Kursziel bei 30,00 Euro belassen. Analyst Michael Schäfer betonte im Hinblick auf die Produktion der ersten Tonne Kali: „Das ist ein weiterer Meilenstein für K+S und passt in das positive Bild, das wir von der Aktie haben.“
Nichts für schwache Nerven
Für konservative Anleger sind die Anteile von K+S aktuell weiter eher ungeeignet. Wer allerdings über Mut und einen langen Atem verfügt, kann auf ein nachhaltiges Comeback der MDAX-Titel setzen – die Chancen hierfür waren schließlich in den vergangenen Monaten selten besser. Der Stoppkurs sollte bei 19,00 Euro belassen werden.