Enttäuschung bei den Anlegern am Markt, die auf eine Wiederbelebung des Kalikartells zwischen Uralkali und Belaruskali gesetzt hatten. In den gestrigen Gesprächen konnten sich beide Parteien nicht auf eine gemeinsame Verkaufspolitik einigen. Es sollen nun noch weitere Verhandlungen folgen, eine Einigung dürfte aber schwierig werden.
So wurde bekannt, dass der weißrussische Präsident (beziehungsweise Diktator) Alexander Lukashenko auf ein Abkommen „auf Augenhöhe“ beharrt. Sollte dies auf einen in etwa gleich hohen Absatz hinauslaufen, dürften die Chancen nahezu gegen Null tendieren. Auch Analyst Andrei Lobanov vom russischen Broker Aton rechnet nach dem jüngsten Treffen nicht mit einer Wiederaufnahme der Kooperation.
Tiefe Spuren in der Bilanz
Zur Erinnerung: Uralkali hatte im Juli 2013 die Vertriebskooperation aufgekündigt, weil man hoffte, ein höheres Verkaufsvolumen dürfte die niedrigeren Preise mehr als kompensieren. Seither hat sich der Kalipreis in etwa halbiert und zwei Jahre nach der Aufkündigung rutschte Uralkali in die Verlustzone. Mittlerweile schreibt der Konzern aber wieder schwarze Zahlen. Im Düngemittelgeschäft von K+S lag der Umsatz indes 2016 knapp ein Drittel unter dem Niveau von 2012.
K+S-Aktie schlägt sich wacker
Die Aktie von K+S schlägt sich indes weiter wacker. Für Rückenwind könnten in den kommenden Handelstagen die gute Meldung aus Kanada sowie das freundliche Chartbild sorgen. Dennoch wären deutlich höhere Kalipreise gerade für K+S (der Konzern verfügt im internationalen Vergleich über relativ hohe Förderkosten) natürlich Gold wert. Solange dies nicht so ist, bleibt der MDAX-Titel nur für mutige Anleger geeignet (Stopp: 19,00 Euro).