In einem relativ freundlichen Marktumfeld zum Handelsstart können auch die Anteilscheine von K+S zulegen. Indes hat die Privatbank Berenberg das Kursziel für die MDAX-Titel von 22 auf 20 Euro gesenkt, was knapp 36 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt. Dementsprechend lautet die Einstufung unverändert "Buy".
Nach einem soliden dritten Quartal des Düngemittelkonzerns wandere der Fokus auf das Jahr 2024, schrieb Analyst Aron Ceccarelli in einer am Montag vorliegenden Studie. Die Landwirte hätten einige Quartale an Düngemitteln gespart, doch das Volumen ziehe wieder an. Er erhöhte seine operative Gewinnschätzung für 2023, kürzte sie aber für die Jahre danach in Erwartung einer etwas niedrigeren langfristigen Wachstumsrate.
Hingegen sind die Experten der Schweizer Großbank UBS deutlich skeptischer gestimmt. So hat deren Analystin Priyanka Patel die Einstufung für die K+S-Anteilscheine nach Zahlen auf "Sell" mit einem Kursziel von 13 Euro belassen. Der Quartalsbericht des Düngerkonzerns habe eine Nachfrageerholung in Europa hervorgehoben, erklärte Patel in einer am Freitag vorliegenden Studie. In der Preisgestaltung dürften aber dennoch keine Änderungen nach oben hin möglich sein. Sie sieht nach wie vor Risiken für die Ergebnisse 2024 und für den freien Barmittelzufluss.
Die jüngste Gegenbewegung im Zuge der Vorlage der Quartalszahlen sowie der Bestätigung der Gesamtjahresprognose hat sich erneut als Strohfeuer entpuppt. Solange das Sentiment für K+S derart negativ bleibt, drängt sich aus charttechnischer Sicht vorerst kein Kauf auf. Aufgrund der sehr günstigen Bewertung (KBV von gerade einmal 0,4) sollten die Anteilscheine aber weiterhin auf der Watchlist belassen werden. Gelingt dann endlich eine nachhaltige Bodenbildung oder eine klare Trendwende, kann zugegriffen werden. Günstig wäre die Aktie dann vermutlich immer noch.
Mit Material von dpa-AFX