Entgegen früherer Beteuerungen hat Tesla am Mittwochabend im Rahmen der Zahlenvorlage den Verkauf eines Großteils des Bitcoin-Bestandes gemeldet. Beim anschließenden Analysten-Call hat sich auch CEO Elon Musk zu dem Thema geäußert. Die Erholungsrally am Kryptomarkt hat aber erst einmal eine Pause eingelegt.
Wie aus dem Quartalsupdate hervorging, hat Tesla rund 75 Prozent seiner Bitcoin-Position verkauft und dabei rund 963 Millionen Dollar erlöst. Zwischenzeitlich hat sich CEO Elon Musk zu den Beweggründen für den Verkauf geäußert: Angesichts der Unsicherheit rund um die Covid-Lockdowns in China sei es wichtig gewesen, die Cash-Position des Unternehmens zu erhöhen.
Außerdem stellte er klar, dass der Verkauf nicht als „Urteilsspruch“ über den Bitcoin missverstanden werden solle. Kryptowährungen stünden einfach nicht im primären Interesse des Autobauers. „Wir stehen beim Thema Kryptowährungen weder hier noch dort“, so Musk.
In der Vergangenheit hatte sich das noch anders angehört. Und auch den Hinweis, dass Tesla nichts von der Dogecoin-Position verkauft habe, konnte er sich nicht verkneifen.
Tesla-Verkauf könnte zum Crash beigetragen haben
In der Krypto-Szene schlägt die Nachricht natürlich hohe Wellen. Während viele den Verkauf kritisieren und Musk unter anderem das Gespür für den Kryptomarkt und seine Marktzyklen absprechen, versuchen andere, es positiv zu sehen.
Dass neben den Zwangsverkäufen bei Three Arrows Capital (3AC), TERRA und LUNA auch Tesla einen Großteil der Bitcoin-Bestände auf den Markt geworfen hat, erkläre zumindest den Crash, schreint Krypto-Kommentator Michaël van de Poppe in einem Tweet, den das Branchenportal cointelegraph.com zitiert. Seine Einschätzung nach bedeute das auch, dass der Boden nahe sei.
So, not only forced selling from 3AC, $LUNA & $UST, but also Voyager, BlockFi and Celsius have been causing the markets to crash.
— Michaël van de Poppe (@CryptoMichNL) July 20, 2022
On top of that, Tesla did sell 75% of their #Bitcoin purchases towards cash.
That's what caused the crash.
That's also why we're close to bottom.
Verluste, aber kein neue Crash
Der Erholungsrallye der vergangenen Tage haben die Tesla-Meldung sowie die erste Leitzinserhöhung der EZB seit elf Jahren am Donnerstag erst einmal einen Dämpfer verpasst. Am Abend notiert der Bitcoin auf 24-Stunden-Sicht rund vier Prozent schwächer, während der gesamte Kryptomarkt rund 2,3 Prozent verliert.
Angesichts der vermeintlich schlechten Nachrichtenlage ist das absolut im Rahmen. Vor dem Hintergrund der satten Kursgewinne seit Anfang der Woche wären auch wesentlich deutlichere Gewinnmitnahmen keine allzu große Überraschung gewesen.
Die vergleichsweise gelassene Reaktion lässt die Chancen auf eine nachhaltige Stabilisierung und eine Trendwende im Chart steigen, die Kuh ist aber nach wie vor nicht vom Eis. Anleger sollten daher weiterhin höchstens mit begrenztem Kapitaleinsatz in den Markt zurückkehren.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
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