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03.06.2024 Nikolas Kessler

Krypto im US-Wahlkampf: Coinbase und Co mobilisieren Millionen

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Branchenvertreter in den USA bemängeln seit Jahren mangelnde regulatorische Klarheit zum Umgang mit Kryptowährungen bemängeln, doch im Vorfeld der diesjährigen Kongress- und Präsidentschaftswahl rückt das Thema plötzlich auf die Agenda. Das ist auch dem Engagement von Krypto-Unternehmen zu verdanken, die im Wahlkampf große Summen lockermachen.

So hat kürzlich auch Coinbase 25 Millionen Dollar an die Lobbygruppe (Political Action Committee, kurz PAC) Fairshake gespendet und sich damit der Kryptofirma Ripple und der Investmentgesellschaft Andreessen Horowitz (a16z) angeschlossen, die jeweils ebenfalls 25 Millionen Dollar beigetragen haben. Dank dieser Großspenden verfügt die Kryptoindustrie nun über einen der größten Wahlkampffonds für die bevorstehenden US-Wahlen in diesem Jahr.

Fairshake und seine Partnerkomitees suchen dabei gezielt nach Kongresskandidaten, die Krypto-Themen offen gegenüberstehen. Die Lobbygruppen dürfen dabei allerdings keine direkten Verbindungen zu den Kampagnen der Kandidaten haben. Daher erfolgt die Unterstützung indirekt, etwa durch den Kauf von Werbeanzeigen.

Coinbase betonte in einer Mitteilung, dass die Förderung der wirtschaftlichen Freiheit durch die Verbreitung von Kryptowährungen im Zentrum der eigenen politischen Bemühungen steht. Jedoch entscheiden am Ende die Abgeordneten im US-Kongress darüber, welche Krypto-Gesetze verabschiedet werden. Deshalb sei es wichtig, die Zahl der kryptofreundlichen Mitglieder im Parlament zu erhöhen.

In den USA gibt es derzeit noch viele offene Fragen zum politischen und regulatorischen Umgang mit digitalen Assets, was deren Akzeptanz durch Mainstream-Investoren im Weg steht. Seit Kurzem mehren sich allerdings die Anzeichen, dass das Bewusstsein für Krypto-Themen in der höchsten US-Politik langsam wächst. So könnten in der kommenden Legislaturperiode endlich klare Regeln für digitale Vermögenswerte verabschiedet werden – eine Forderung, die Coinbase schon länger erhebt.

Die Wahlkampfkasse ist gut gefüllt

Mit der finanziellen Unterstützung von Coinbase, Ripple und a16z hat Fairshake inzwischen rund 161 Millionen Dollar an Spenden eingesammelt und ist damit einer der größten PACs im diesjährigen Präsidentschafts- und Kongresswahlkampf. Der Krypto-Wahlkampffonds konkurriert nun einerseits mit den großen Wahlkampfkassen der Parteien. Andererseits buhlen auch traditionelle, finanzstarke Branchen wie etwa der Gesundheits- oder der Luftfahrtsektor mit viel Geld um die Gunst der Kandidaten.

Gerüchte, wonach die Kryptobranche versuche, Kongressmitglieder zu kaufen, wies der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Tom Emmer, zurück. Das Engagement der Kryptofirmen unterscheide sich nicht vom Vorgehen anderer Branchen, etwa der Gesundheits- oder Luftfahrtindustrie, sagte er in der Vorwoche bei einer Konferenz des Branchenportals CoinDesk. Und dort sei die Wahlkampfunterstützung durch PACs seit Jahren gang und gäbe.

Ähnlich hatte sich auch Chris Dixon, der bei Andreessen Horowitz für Krypto-Investments verantwortlich ist, nach der Gründung von Fairshake im Dezember geäußert. Nach seinen Gesprächen mit Abgeordneten habe er den Eindruck, dass man der Lobby-Macht großer Banken und Tech-Konzerne nur entgegenwirken könne, in dem man zeigt, dass auch Krypto und Blockchain eine Macht sind.

Coinbase (WKN: A2QP7J)

Laut der Transparenz-Plattform opensecrets.com zählt Coinbase im aktuellen Wahlkampf zu den größten Geldgebern aus der Finanzbranche. Kein Wunder, denn der Kryptobörsenbetreiber wäre einer der größten Profiteure einer maßvollen Krypto-Regulierung in den USA. In der Hoffnung, dass diese nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt, legt die Aktie am Montag mehr als drei Prozent zu und kann die Kursverluste vom Freitag damit aufholen. Für den AKTIONÄR bleibt sie ein Basisinvestment im Krypto-Sektor. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

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