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Royal Caribbean hat am Donnerstag mit starken Zahlen für das zweite Quartal positiv überrascht. Sowohl die Erlöse als auch das Ergebnis der weltweiten Nummer Zwei (nach Carnival) übertrafen die Markterwartungen. Neben dem jüngsten Zahlenwerk sorgt auch der gute Ausblick von Royal Caribbean für eine branchenweite Erholung.
Konkret verzeichnete Royal Caribbean im Berichtszeitraum einen bereinigten Verlust von 2,08 Dollar pro Aktie bei Erlösen in Höhe von 2,18 Milliarden Dollar. Das ist jeweils besser als von den Analysten im Vorfeld prognostiziert. Die Experten hatten mit Einnahmen von lediglich 2,11 Milliarden Euro gerechnet, beim Ergebnis waren sie von einem höheren Verlust von 2,20 Dollar je Aktie ausgegangen. Und: Der operative Cashflow und das EBITDA, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen, lagen jeweils in de Pluszone.
Erfreulich ist indes die Prognose für das laufende dritte Quartal. Das US-Unternehmen erwartet einen bereinigten Gewinn pro Aktie zwischen fünf Cent und 25 Cent – das wäre dann die ersten schwarzen Zahlen seit Dezember 2019. Der Umsatz könnte zwischen 2,9 Milliarden und drei Milliarden US-Dollar liegen, so das Unternehmen. "Wir sehen weiterhin eine robustes und weiter anziehende Nachfrage für Kreuzfahrten und den kostenpflichtigen Zusatzleistungen an Bord", sagte CEO Jason Liberty.
Die Buchungen für das zweite Halbjahr liegen über denen von 2019, fügte Royal Caribbean hinzu. Für das Jahr 2023 seien derzeit alle Quartale innerhalb historischer Bandbreiten zu Rekordpreisen gebucht. Ein Teil des Preisanstiegs hinge jedoch mit der Inflation zusammen, sagte Liberty.
Am Aktienmarkt kam das Zahlenwerk gut an: Während die Royal-Caribbean-Aktie mit einem Plus von 8,5 Prozent den gestrigen (Donnerstag) US-Handel beendete, verbuchte die Carnival-Aktie ein Plus von 2,8 Prozent.
Die Zahlen von Royal Caribbean sind überaus erfreulich und machen Hoffnung, dass der Branche womöglich ein Comeback bevorsteht. Allerdings sind die Risikofaktoren wie eine (drohende) Rezession, die hohe Verschuldung der Kreuzfahrt-Unternehmen und auch die Corona-Problematik nicht von der Hand zu weisen. DER AKTIONÄR hatte in der Vergangenheit auf Marktführer Carnival gesetzt – die Aktie wurde ausgestoppt. Kurzum: Ein Neueinstieg drängt sich derzeit, auch mit Blick auf das Chartbild, nicht auf, allerdings wandern beide Kreuzfahrt-Titel auf die Watchlist.
