Deutschlands bester Ökonom Prof. Hans-Werner Sinn gibt einen knallharten Ausblick auf 2023. Es drohe „Verderben“, wenn die Inflation richtig bekämpft werden würde.
Jeder erinnert sich an das Versprechen: Der Euro wird so hart wie die Mark. Selbst einige naive Ökonomen haben dies bis zuletzt geglaubt und in Talkshows Inflationssorgen als Hirngespinste abgetan. Einer lag richtig: Prof. Hans-Werner Sinn hat jahrelang gewarnt – und twittert heute: „Deutschland befindet sich in einer großen Stagflation.“
Die Inflation ist gewaltig. Die Deutsche Bank schreibt etwa: „Kräftige Kaufkraftverluste werden 2023 zu einem Rückgang des Verbrauchs führen.“ Da auch der Export und die Bauwirtschaft leide, sei die wirtschaftliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2023 und 2024 „begrenzt.“
Gelddrucksucht
Doch kann die bisher vergleichsweise zögerliche EZB das Schreckgespenst Inflation vertreiben? Sinn stellte unlängst in einem Vortrag der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina klar: „Die EZB hat die Kontrolle über das Preisniveau verloren.“ Die Ausweitung der Geldmenge (siehe Grafik) war zu gewaltig und sei schwer rückgängig zu machen. Zitat: „Es ist wie eine Droge, es macht fürchterlich viel Spaß, wenn man sie nimmt, aber wenn man raus will, gibt es nur noch Kater und Verderben.“
Deutschland befindet sich in einer großen #Stagflation. Hier meine Analyse in einem Vortrag bei der @Leopoldina. Ihnen allen ein glückliches Neues Jahr! https://t.co/31BgaOwPcz
— Hans-Werner Sinn (@HansWernerSinn) December 29, 2022
„Wehe, wenn…“
Die Staaten Südeuropa bräuchten die niedrigen Zinsen, um mit ihren hohen Schulden zurechtzukommen. Die Bankenwelt habe die Papiere dieser Staaten auch im Portfolio. Sinn: „Wehe, wenn die EZB den Rückwärtsgang einlegt.“ Würden die für 4.400 Milliarden Euro gekauften Papiere wiederverkauft, dann gingen die Kurse in den Keller und Banken hätten Abschreibungsverluste und wären „durch die Bank Pleite.“
Man könne die Zinsen zwar am kurzen Ende hochtreiben, aber am langen Ende, bei Staatspapieren werde man es nicht schaffen. Die Inflationsbremse sei im Prinzip „zerstört“.
Es sei mit den Euro, wie wenn man ein Auto mit kaputter Bremse fahre und das Gelände immer abschüssiger werde – und man nicht wisse, wie man es stabilisieren könne. Fazit des Experten: Fast alle Währungen in der Geschichte seien „kaputt gegangen.“
Die schnelle Lösung der Inflation wird es zumindest in Europa nur schwer geben. Es drohe die große Stagflation. Zwar sind 2022 viele Aktienkurse gesunken, doch Investments in gute Gesellschaften, die die Inflation an ihre Kunden weitergeben, bleiben ein Teil der Lösung. Auf die EZB und den Euro zu vertrauen und das Geld unterm Kopfkissen zu verstecken, ist hingegen auch 2023 ein großes Risiko.
Ausgewählte Aktien bleiben sinnvoll, wird im aktuellen AKTIONÄR TV und Ausblick auf 2023 besprochen.
Ein Beispiel: Nachdem Wind-Favorit PNE 2022 über 150 Prozent zugelegt hat, gibt es in der aktuellen HSR-Ausgabe ein neues TFA-Signal einer Windaktie, die noch unten liegt und entsprechend Chancen für 2023 hat.
Nach Tesla-Short (+130 Prozent): Neue Chance
Zudem bereiten wir eine der erfolgreichen Tesla-Wette sehr ähnliche und spannende neue Short-Spekulation vor. Jetzt freischalten und 2023 einen Schritt schneller sein – es gibt in diesem Jahr eine letzte Prozent-Aktion für den HSR von 15 Prozent.