VW hat die Wende geschafft. Der Diesel-Skandal ist längst abgehakt, die Verkaufszahlen sind angesichts des schwierigen Umfelds ok und Konzernchef Herbert Diess treibt mit aller Macht und Konsequenz den Konzernumbau voran. BMW und Daimler können da nicht ganz mithalten. Kein Wunder, dass Bernstein Research jede Menge Potenzial für die VW-Aktie sieht.
VW-Chef Herbert Diess hat in den letzten Monaten jeden Stein im Konzern umgedreht. Ein schwieriger Balance-Akt. Auf der einen Seite will und muss Diess Kosten sparen, auf der anderen Seite braucht der VW-Chef Milliarden für den konzernumbau.
Er scheut sich auch nicht davon, große Tech-Firmen wie zum Beispiel Amazon oder Baidu mit ins Boot zu holen. Amazon soll dabei helfen. Die Produktion effizienter zu machen. Mit Baidu forscht VW an selbst fahrenden Autos. Hinzu kommt: Zusammen mit Northvolt wird VW einen eigene Batterieprodution in Europa hochziehen. Ein wichtiges Puzzlestück!
Kurspotenzial
Kein Wunder, dass Analyst Max Warburton vom US-Analysehaus Bernstein Research für die VW-Aktie sehr optimistisch ist. Sein Kursziel lautet 220 Euro.
Auch Frank Schwope von der Nord LB sieht Potenzial für VW. Die Wolfsburger könnten im Gesamtjahr 2019 neue Rekorde bei Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis einfahren, schrieb Frank Schwope in seiner aktuellsten Studie.
Allerdings würden zunehmende Handelskonflikte und hohe Investitionen in die Zukunftsthemen Elektromobilität und Autonomes Fahren weiter für unruhige Zeiten sorgen.
VW erfindet sich neu
Fazit: Von Imageverlust durch den Diesel-Skandal ist bei VW keine Spur mehr. Die Aktie kämpft im Moment mit der wichtigen 200-Tage-Linie. Sollte dies als Unterstützung bei 146,20 Euro nachhaltig fallen, könnte die VW-Aktie aber bis auf 138,00 Euro durchrutschen. Aktuell sind dennoch bereits erste vorsichtige Käufe vertretbar.
Der Umbau hin zu neuen Antriebsformen und neuen Mobilitätsdienste ist kein Sprint, sondern eher ein Marathonlauf. Langer Atem ist bei den Autowerten gefragt.