Beteiligungsgesellschaften haben derzeit keinen leichten Stand an der Börse. Die Kurse befinden sich seit Monaten im Rückwärtsgang. Schnäppchenjäger könnten aber jetzt auf ihre Kosten kommen. Der US-Konzern KKR lässt zudem mit einer aussichtsreichen Offerte aufhorchen.
Es gibt offenbar mehrere Interessenten für die 20 Milliarden schwere Funkturmsparte der Deutschen Telekom. Ein Konsortium aus dem Finanzinvestor KKR, Global Infrastructure Partners (GIP) und Stonepeak Partners habe ein verbindliches Angebot für einen Kontrollanteil an dem Geschäft abgegeben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Damit bekomme ein Konsortium aus der Investmentfirma Brookfield Asset Management und der spanischen Cellnex Telecom Konkurrenz.
Auch Vantage Towers, die Funkmastsparte, die der britische Telekomkonzern Vodafone im vergangenen Jahr an die Börse gebracht hatte, soll interessiert sein. Das Unternehmen könne ein Angebot abgeben - allein oder mit einem Partner, sagte eine der informierten Personen. Brookfield, Cellnex, Deutsche Telekom, Stonepeak und Vantage wollten die Informationen laut Bloomberg nicht kommentieren. KKR und GIP reagierten zunächst nicht auf eine Anfrage.
Günstige Ziele für KKR
Die Aktie von KKR ist in den vergangenen Jahren immer steiler nach oben gelaufen. Der Krieg in der Ukraine – verbunden mit der weltweiten geldpolitischen Straffung – hat 2022 allerdings für herbe Verluste gesorgt. Noch immer vertrauen professionelle Investoren den Amerikanern indes ihr Kapital an, KKR kann damit nun unterbewertete Konzerne aufspüren und zuschlagen.
Die Bewertung ist mit einem laufenden KGV von 10 so günstig wie lange nicht. Der Schnitt der letzten zehn Jahre beträgt 16. Schnäppchenjäger könnten bei KKR mittelfristig auf ihre Kosten kommen. Neueinsteiger warten allerdings ab, ob sich der Chart wieder aufhellt und der Abverkauf ein Ende findet. Denn der Stoppkurs von 40,00 Euro ist gefährlich nahe.
Mit Material von dpa-AFX.