+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Kippen statt Cloud – Amazon ausgebremst

Kippen statt Cloud – Amazon ausgebremst
Foto: rafapress/Shutterstock
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Andreas Deutsch 10.10.2024 Andreas Deutsch

Gehören Sie auch zu denen, die seit Jahren Amazon-Kunde sind und den Konzern mit der Dominanz bei E-Commerce und Cloud und der immer stärkeren Stellung bei Werbung für ein super spannendes Unternehmen halten? Dann gibt Ihnen der ewige Seitwärtstrend bestimmt auch Rätsel auf. Ein besseres Investment: diese Sündenaktie.

Bei Amazon ist die Zeit stehen geblieben. An der Börse wohlgemerkt. Wer vor drei Jahren eingestiegen ist, hat nichts verdient und nichts verloren. Auf Sicht von fünf Jahren kommt die Aktie des Techkonzerns auf ein Plus von 93 Prozent, und läuft damit dem S&P 500 hinterher – der Index ist in diesem Zeitraum um 113 Prozent gestiegen.

Kaum zu glauben: Selbst mit Philip Morris war seit 2019 mehr zu holen als mit Amazon. Ausgerechnet die Sündenaktie, die an der Börse schon für tot erklärt wurde, trumpft mit einer Gesamtrendite von 107 Prozent (inklusive Dividenden) auf.

Dabei ist Amazon 2024 nicht mit Amazon 2019 zu vergleichen. Umsatz und Gewinn sind deutlich stärker gestiegen als der Aktienkurs. Der Umsatz kletterte in dem Zeitraum um 128 Prozent auf 636 Milliarden Dollar, der Nettogewinn verbesserte sich sogar um 250 Prozent auf 59,3 Milliarden Dollar. Der freie Cashflow legte um 116 Prozent auf 54,3 Milliarden Dollar zu.

Das KGV für 2025 beläuft sich auf gerade einmal 28, das liegt 40 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Und trotzdem zögern die Anleger bei Amazon. Das liegt nicht an Amazon, sondern einfach daran, dass im Big-Tech-Sektor Nvidia viel heißer ist. Die Anleger sind nach wie vor fasziniert von KI, dem größten Trend der vergangenen Jahre. Nvidia ist hier der bedeutendste Profiteur. Amazon mit dem Kerngeschäft E-Commerce wirkt da für viele schon ein bisschen altbacken.

Doch an der Börse hat sich Geduld noch in den allermeisten Fällen ausgezahlt. Amazon hat den nächsten Comeback-Versuch gestartet: Die Aktie hat auf der 50-Tage-Linie nach oben gedreht und die 100-Tage-Linie durchbrochen. Bis zum Rekordhoch bei 201,20 Dollar fehlen noch acht Prozent.

Und Philip Morris? Nach dem Break über das Rekordhoch von 2017 hatten die Anleger ein paar Gewinne vom Tisch genommen. Doch kürzlich hat der Titel des Tabakmultis (Marlboro) wieder nach oben gedreht und dabei die 50-Tage-Linie überwunden. Nächstes Ziel ist das Rekordhoch bei 128,22 Dollar.

Amazon (WKN: 906866)

DER AKTIONÄR bleibt für seine laufenden Empfehlungen Amazon und Philip Morris optimistisch. Das merklich größere Kurspotenzial hat aber Amazon – der Deckel muss irgendwann fliegen.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:

Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".

Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.


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Kara Swisher legt eine witzige, bissige, aber faire Abrechnung mit der Tech-Industrie und ihren Gründern vor. Sie berichtete seit den frühen 1990er-Jahren über den Aufstieg von Google, Apple, Amazon und Co und blickt auf eine unglaubliche Erfolgsbilanz zurück. Ihre Artikel und ihr Netzwerk sind legendär. Ihre Streitlust und ihr Witz auch. Ein Tech-CEO vermutete einmal, sie würde „in den Heizungsschächten lauschen“, und Sheryl Sandberg sagte: „Es ist ein Running Gag, dass Leute Memos schreiben und sagen: ‚Ich hoffe, Kara sieht das nie.‘“ Teils Memoiren, teils Geschichte und vor allem ein Bericht über die mächtigsten Akteure der Tech-Branche: Dies ist die Insider-Story, auf die alle gewartet haben, über das Silicon Valley und die größte Gelddruckmaschine der Menschheitsgeschichte.

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