Nach dem tiefroten Horrorjahr 2022 hat die Kion-Aktie zum Jahresstart einen Katapultstart hingelegt und rund 30 Prozent an Wert zugelegt. Begleitet wurde die Aufwärtsbewegung von einigen positiven Analystenstimmen und einem charttechnischem Kaufsignal. Heute gehört die Aktie aber zu den großen Verlierern. Das ist der Grund.
Der Gabelstaplerhersteller kündigte gestern an, in die Fertigung von Wasserstoffantrieben einzusteigen. Mehr als elf Millionen Euro will Kion zukünftig in die Entwicklung und Produktion eigener Brennstoffzellen für Flurförderzeuge stecken. Die Markteinführung eines 24-Volt-Brennstoffzellensystem für Lagertechnikgeräte ist für das Frühjahr 2023 vorgesehen – weitere Systeme sollen folgen. Der Konzern plant, die ersten Fahrzeuge mit eigenen Brennstoffzellensystemen in diesem Jahr an Kunden auszuliefern.
"Die KION Group wird, Stand heute, der einzige Flurförderzeughersteller auf dem europäischen Markt mit einer eigenen Brennstoffzellen-Fertigung sein – ein absolutes Alleinstellungsmerkmal", so Vorstandsvorsitzender Rob Smith.
Die Ankündigung hätte das Potenzial gehabt, die Aktie nach dem starken Jahresstart weiter anzutreiben. Doch es kommt anders: JPMorgan-Analyst Akash Gupta stuft den Titel heute von "Overweight" auf "Neutral" ab und senkt das Kursziel von 43,70 auf 40,00 Euro. Der Experte riet Anlegern, die Gewinne nach dem zuletzt überdurchschnittlichen Lauf der Aktien mitzunehmen und rechnet nun mit einer Konsolidierungsphase. Mit Blick auf die Resultate des Staplerherstellers für das vierte Quartal sei er skeptisch und verlieh den Kion-Aktien deshalb den Status "Negative Catalyst Watch".
DER AKTIONÄR sieht gute Chancen, dass Kion in diesem Jahr operativ und charttechnisch eine nachhaltige Trendwende gelingt – zumal viele Risiken bereits eingepreist sein sollten. Mit einem KGV von 11 ist die Aktie auch nach der jüngsten Kursrally noch recht günstig bewertet. Nach einer Konsolidierungsphase sollte der Titel seinen noch jungen Trend wieder aufnehmen und Kurs auf die 40-Euro-Marke nehmen.