Der Streit zwischen Russland und den USA nimmt immer mehr an Fahrt auf. Heute warnte US-Präsident Donald Trump Russland via Twitter in Sachen Syrien und kündigte Raketen an. Die nächste Eskalationsstufe scheint nach den Sanktionen erreicht. Bei dem Goldproduzenten Kinross dürfte man dies mit Argusaugen beobachten.
Kinross betreibt drei Minen in Russland. Rund 20 Prozent der Goldproduktion von Kinross stammt aus Russland. Am Montag geriet die Kinross-Aktie deutlich unter Druck. Der Grund: Nachdem der russische Aluminium-Konzern Rusal angekündigt hatte, eventuell bestimmte Forderungen aufgrund der Sanktionen der USA nicht mehr erfüllen zu können, fürchteten Anleger Vergeltung durch Russland. Diese könnte die in Russland tätigen Konzerne treffen.
Kinross: „Keine Auswirkungen“
Freilich, der Markt hat sich dabei wenig dafür interessiert, dass Kinross kein US, sondern ein kanadisches Unternehmen ist. Es erscheint aus heutiger Sicht unwahrscheinlich (wenngleich nicht unmöglich), dass Putin generell gegen ausländische Unternehmen vorgeht. Das würde den Wirtschaftsstandort Russland vermutlich nachhaltig schaden. Und das ist sicherlich in der jetzigen Lage das Letzte, was ein Präsident will. Kinross hat sich auch entsprechend zu Wort gemeldet und erklärt, dass die Sanktionen keinen Einfluss auf die Tätigkeit des Unternehmens in Russland haben.
Einen ähnlichen Einbruch gab es bei der Kinross-Aktie schon einmal, sogar noch stärker: Im November 2014 stürzte die Aktie ebenfalls an. Ebenfalls aus Angst vor den Auswirkungen der Russland-Sanktionen. Tatsächlich gab es keine Beeinträchtigungen für das Geschäft. Die Aktie hat sich anschließend rasch wieder erholt.
Bei der Aktie ist der Schaden dennoch kurzfristig angerichtet. Natürlich haben politische Börsen grundsätzlich kurze Beine. Doch charttechnisch ist das Papier angeschlagen und es kommt jetzt für die Bullen darauf an, dass das Tief bei 4,50 CAD hält. Andernfalls droht charttechnisch tatsächlich noch einmal ein Rücksetzer in den Bereich von 4 CAD.