ChatGPT bricht mit 100 Millionen Nutzern alle Rekorde und die Nvidia-Aktie steigt auf ein neues Jahreshoch. Doch wie gut ist der Chatbot wirklich und wie leicht kann er im Hintergrund manipuliert werden?
Kann die künstliche Intelligenz Autofahren oder Aktienkurse vorhersehen? Keiner versteht das besser als Prof. Sepp Hochreiter. Sein KI-Langzeitgedächtnis (LSTM) ist Basis für Smartphones und Deep-Learning-Anwendungen. Die von ihm mitgeprägten Modelle sagen per Simulation Fluten und Trockenheiten voraus und werden von der US-Regierung und der kanadischen genutzt.
Der AKTIONÄR Hot Stock Report hat mit ihm im Januar per Teams-Call (Bild) gesprochen. Die große Frage ist: Wie smart und vertrauenswürdig ist ChatGPT? Der Experte stellt klar: „Ich glaube nicht, dass es intelligent ist oder gar ein Bewusstsein hat. ChatGPT hat keinen Speicher und vergisst und startet immer wieder neu. Es kennt nur Buchstaben und Wörter. Es hat nie ein Auto gesehen oder gar eines gefahren. Es weiß nicht, dass es eine andere Welt jenseits der Texte gibt. Doch wenn man auf Neues reagieren will, muss man optisch, akustisch und visuell die Umgebung wahrnehmen. Es fehlen ihm Sensoren, die Welt wahrzunehmen.“
„Großes Wissen“
Dennoch ist Prof. Hochreiter vom neuen Tool fasziniert: „Andererseits ist es die coolste Datenbank überhaupt, weil es nicht nur Sachen und Daten findet, sondern auch geschickt kombiniert und direkt die Antwort wie ein Mensch ausgibt. Es baut die Textbausteine, die ein Mensch einmal gesagt hat, zu stimmigen Passagen zusammen. Die Antworten wirken natürlich und das Wissen ist groß.“ Mittlerweile übersteigt das Google-Trends-Interesse an ChatGPT das am Elektroauto-Pionier Tesla.
Kritik von Musk
Dass ChatGPT Google schnell ablöst, glaubt er nicht: „Im Internet bei Wiki sind die Quellen angegeben. ChatGPT könnte etwa sagen „Elon Musk ist Präsident von Amerika“, doch man hat keine Möglichkeit zu erkennen, ob die Aussage richtig ist und worauf sie basiert. Große Firmen geben die Trainingsdaten, die Textcopora vor. Und wir haben hier keine Kontrolle nach welchen Kriterien das geschieht und was aussortiert wird. Manche Texte sind vielleicht vorenthalten und andere werden verstärkt hinzugefügt. In Linz versuchen wir durch mathematische Analysen der Zuverlässigkeit und Unsicherheit herauszufinden, wie vertrauenswürdig die jeweiligen Antworten von solchen Modellen sind.“
Based bias
— Elon Musk (@elonmusk) February 7, 2023
Elon Musk hat wiederholt die „Voreingenommenheit“ von ChatGPT auf Twitter kritisiert. Hochreiter will untersuchen, wie vorurteilsfrei und neutral die sogenannte KI wirklich ist: „Mit Uncertainty Estimation wollen wir große Modelle besser charakterisieren. Hier sieht man wie locker verschiedene Aspekte gewichtet sind und wie festgezurrt andere sind.“
„Weltwissen fehlt“
Auch Tesla kämpft mit Unzulänglichkeiten seiner KI. Wie berichtet, sagte Prof. Hochreiter zu den Selbstfahrplänen von Tesla: „Ich sehe den Durchbruch noch nicht. Um sich 100 Prozent auf das Auto verlassen zu können, braucht es einen riesen, riesen Schritt. Das Auto benötigt Weltwissen, um sich auf neue Situationen einstellen zu können. An Level 5 glaube daher ich nicht.“
Nach Nvidia: Neuem Tenbagger auf der Spur
Hinweis: Nvidia ist aktuell Teil des Depot 2030. Seit Erstempfehlung im Report Jahr 2015 beträgt das Kursplus des Hot-Stocks 3.000 Prozent. Die nächste Ausgabe des AKTIONÄR Hot Stock Report erscheint am Freitag. Dabei: Details zu unserem KI-Favoriten und Aussagen eines Brancheninsiders zu einem „möglichen Tenbagger“.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.