In der kommenden Woche, am 6. Juni, steht beim Versorger Uniper die Hauptversammlung an. Dann soll auch über einen Antrag des berüchtigten Hedgefonds-Managers Paul Singer abgestimmt werden. Dieser fordert die Einsetzung eines Sonderprüfers. Der Aufsichtsrat hat nun klar Stellung bezogen.
Singer will über den Fonds Cornwall erreichen, dass ein Sonderprüfer feststellt, ob Vorstandsmitglieder von Uniper pflichtwidrig gehandelt oder gegen das Gesetz verstoßen haben. Es geht dabei um den Widerstand von Konzernchef Klaus Schäfer und seinen Kollegen gegen den Einstieg von Fortum. Im Zuge der Übernahme des 47-Prozent-Anteils von E.on durch die Finnen war auch Singer beim MDAX-Konzern eingestiegen – aktuell beträgt sein Anteil acht Prozent.
Der Aufsichtsrat des Konzerns hat sich nun aber klar positioniert und sieht keinen Grund für den Einsatz eines Sonderprüfers. „Aus Sicht des Aufsichtsrates hat der Vorstand alle gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorgaben beachtet und mit der Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters ausschließlich im Interesse der Uniper und deren Aktionäre gehandelt.“ Aufsichtsratschef Bernhard Reutersberg erklärte, er sei mit der Arbeit des Vorstands sehr zufrieden und habe keinerlei Anlass, an der Rechtschaffenheit seines Handels zu zweifeln.
Fortum als bessere Wahl
Bei Uniper ist nach wie vor unklar, wie es weitergeht. Es bleibt auch offen, ob Fortum eine Komplettübernahme anstrebt oder nicht. Ein Sonderprüfer würde aber neue Unruhe bringen. Es ist davon auszugehen, dass es noch lange dauert, bis sich zeigt, ob Singers Plan einer Übernahme zu einem höheren Preis aufgeht. Aktuell ist die neue Mutter Fortum für Anleger attraktiver.